Kann mir bitte jemand erklären, was in "Paganizer"-Chef Roger "Rogga" Johansson gefahren ist? Zurzeit ist er neben "Paganizer" in acht weiteren Bands als Sänger, Gitarrist und Bassist tätig. Dadurch sind in den letzten Jahren eine Menge Alben, EPs, Demos und Splits auf den Markt gekommen, an denen er beteiligt, oder sogar Chef war. Die meisten dieser Bands wurden erst vor weniger als fünf Jahren gegründet. (Eine Liste all seiner Bands findet ihr unter www.metal-archives.com im Profil von "Paganizer".) Naja, wenn man so viel Freizeit hat, ist es natürlich bemerkenswert. Aber nur weil man in einem Jahr an zehn Releases beteiligt ist, muss das nicht heißen, dass auch was Vernünftiges dabei herauskommt.
Also kommen wir zum siebten "Paganizer"-Werk mit dem Namen "Scandinavian Warmachine". Außer den Drums, welche von Brynjar "Tapir" Helgetun gespielt wurden, war "Rogga" der Mann für alles. Er hat gesungen, Gitarren und Bass eingespielt, und natürlich die Songs geschrieben. Insgesamt sind das jetzt 16 geworden, die eine Gesamtspielzeit von guten 55 Minuten erreichen.
Gleich beim Anpfiff mit "Forever Scorned" wird klar, um was es bei "Paganizer" überhaupt geht. Man bekommt Nackenbrecher-Death Metal mit einer gesunden Mischung aus Highspeed-Geknüppel und langsameren Groove-Passagen. Das Ganze ist ein gelungenes Zusammenspiel zwischen messerscharfen Gitarrenriffs, vorantreibendem und technisch einwandfrei gespieltem Schlagzeug und den Klängen von Herrn Johanssons Stimme. Leider geht der Bass zwischen den restlichen Instrumenten unter, was bei dem sonst recht gelungenen Endprodukt jedoch zu verzeihen ist.
Gut, wir wissen jetzt, dass die Instrumente gut gespielt sind und alles zusammenpasst. Ein großes Problem bei 16 Songs bzw. 55 Minuten Musik ist, dass es anfangs extrem schwer ist, die Hits auszumachen und Abwechslungsreichtum zwischen den Stücken zu finden. Da ist es mir persönlich lieber, wenn nur zehn Songs mit 35 Minuten Spielzeit auf der CD sind, da es einfach weniger Material ist, was einem auf einmal geboten wird. Aber sei's drum. Es wird dennoch eine Menge Abwechslung geboten. Man erkennt zwischen den meisten Riffs Unterschiede heraus, der Gesang variiert gekonnt zwischen hohen Black Metal artigen Schreien ("Undead Warhead") und sehr tiefem Growling ("Bonesaw Bonanza"), und auch die Felle und Becken wurden technisch höchst anspruchsvoll und abwechslungsreich eingehämmert.
Anspieltipps sind die ersten drei Songs "Forever Scorned", "Scandinavian Warmachine" und "The Flesh", sowie das extrem tief gesungene "Bonesaw Bonanza" und "Undead Warhead".
Für mich ist "Scandinavian Warmachine" das erste Album der schwedischen Kriegsmaschine "Paganizer", und es hat mich überzeugt. Wie bereits genannt, dauert es einige Zeit um die Hits des Albums zu finden. Wenn man diese jedoch einmal kennt, ist es eine wahre Freude das Album zu hören. Ich werde auf jeden Fall etwas im Internet recherchieren und weiteres Material der Band um "Rogga" suchen.
P.S.: Der "Künstler", der für das Artwork zuständig war, gehört eingesperrt. Warum? Schaut euch das Cover an und beantwortet diese Frage bitte selbst. ;)
Punkte: 8 / 10