Das Ganze geht schon völlig krank mit "Angel of Death" los. Extrem schnelle Riffs, Arayas markerschütternder Schrei, völlig verstörende Vocals und Llombardo, der dermaßen schnell draufkloppt, dass man denkt, der Junge habe irgendwas genommen. Und so geht es über das ganze Album hinweg weiter, Die Songs sind allesamt sehr kurz geraten (das Album ist nicht mal eine halbe Stunde lang!), aber schmerzhaft, gleich einem Backstein. Oder eher mehreren Backsteinen, die nach und nach ins Gesicht geschmissen werden.
Jeder einzelne Songs geht an seine Grenzen. Sei es das bereits genannte "Angel of Death", welches von Joseph Mengele, dem Todesengel von Auschwitz erzählt, sei es "Piece by Piece", welches von einem Serienmörder erzählt, sei es das satanistische "Altar of Sacrifice", sei es "Postmortem", der voller Wahnsinn steckt, das ganze Album ist so dermaßen düster und böse, es kann infach nicht mehr krasser gehen. Und dann natürlich die Musik dazu. Abartig schnelle Riffs, Soli, bei denen die Ohren fast für Überlastung platzen, das Schlagzeug wirkt wie ein pures Gewitter aus Schlägen ins Gesicht und dann Araya, der noch nie so fies geklungen hat.
Bis hin zum abschließenden Titelsong, der nochmal völlig abgefuckt klingt, vernichtet dieses Album einfach alles. Gnaden- und pausenlos hämmert es alles weg. Kurz, aber schmerzhaft.
Damit ist es schon echt ein krasses Album, aber in meinen Augen kein perfektes. Das liegt an einem einfachen Grund: Bei all der Härte, Aggression und dem bösen Aspekt ist vor allem eines zurückgegangen: Die musikalische Komplexität und vor allem auch die Melodik. Gerade so etwas finde ich sehr, sehr wichtig beim Metal. "Reign in Blood" bleibt am Ende eine tolle Platte, aber in diesem Aspekt zieht es gegenüber Alben wie "Master of Puppets" oder gar dem Debüt der Band klar den Kürzeren.
Fazit: Rasant, krank, blutig und böse, aber nicht das beste Werk der Band.
Punkte: 8.5 / 10