Dennoch knallt "Bitter Peace" gleich zu Beginn, ungewohnt aber heftig und während die Puristen schon nach den ersten Tönen "Verrat" schreien entdecken die neugierigeren unter uns gerade Slayer in einem ganz neuen Gewand. Erinnert nicht an "Reign in Blood" oder "Seasons in the Abyss", aber hat immernoch Power.
Bei "Death's Head" darf man sich aber zurecht fragen: was verdammt soll das? Hör ich gerade Slayer oder ist das ein Linkin Park Demo? Bis auf die Scratches fehlt hier nämlich nichts mehr. Tom Araya faked Rapper, die Instrumentals klingen wie Beats. Auf "Stain of Mind" gehen sie sogar noch einen Schritt weiter. Ich persönlich hab nichts gegen so eine Art von Musik, ich hab aber auch genug andere Alben von Bands, die klar diesem Genre einzuordnen sind. Diese machen das auch genretechnisch professionell und hängen sich richtig rein. Slayer sind in diesem Fall nicht wirklich schlecht, aber hier zeigt sich perfekt, dass die Band einfach nicht für so eine Art von Musik gemacht ist. Das folgende "Overt Enemy" belegt meine Annahme, hier ist man fasziniert über alles außerhalb der Stophen, denn die sind richtig schlecht. Im Gegensatz dazu machen Slayer das Drumherum komplett richtig. Die Soli, die thrashigen Zwischenpassagen, das wuchtige Ende. Die meisten Lieder gehen in diese Richtung und es ist ziemlich deprimierend sich das anzuhören, während ich genauso gut statt diesem Zeug hier mir einfach Slipknot anhören könnte, wenn ich schon so eine Art von Musik will.
Dafür hat das Album auch ein paar Lichtblicke. "Perversions of Pain" "Desire", "Scrum" und "Unguarded Instinct" haben überaus thrashige Passagen und erinnern stellenweise an "Seasons in the Abyss" und "Divine Intervention".
"Screaming from the Sky", "Point" und "Wicked" gehen klar, können mit oben genannten aber nicht mithalten.
Für mich insgesamt 8 Punkte, da hörbar, aber nicht herausragend. Für Fans von 80er Slayer aber nur halb so viel wert.
Punkte: 8 / 10