Trivium Ascendancy (2005) - ein Review von Monolith

Trivium: Ascendancy - Cover
1
1 Review
23
23 Ratings
9.02
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Melodic Death Metal, Metalcore, Thrash Metal


Monolith
27.08.2015 12:06

überwiegend Rücksichtslos gehen Trivium auf ihrem zweiten Album "Ascendancy" vor... Zumindest anfangs. Nach dem schönen "The End of the Beginning" schlägt ersteinmal mit "Rain" ein MIdtempostück ein. Auf die anfänglich melodischen, aber dennoch herben Einschläge folgen die kräftigen Screams von Heafy, bevor sich "Rain" in der zweiten Hälfte in ein sanfteres, fast schon harmonisches musikalisches Gewand hüllt.

Das kann man vom 2. Stück nicht behaupten. "Pull harder on the Strings of your Martyr" vermischt gekonnt Melodic Death Metal, mit Thrash Metal und wird dann in den Metalcore, den Trivium praktizieren perfekt injiziert. Das Lied macht klar, dass "Rain" nur die Vorhut war. Die dramatischen Gitarrenläufe in der Bridge verleihen den Screams von Corey nochmal extra Power, bevor der Chorus mit Cleangesang und asiatisch wirkenden Melodien kommt und das Herz jeden Metal(core) Freunds höher schlagen lässt. In diesen knapp 5 Minuten passiert so viel, dass dieses Stück definitiv zu den Highlights in der Karriere der Band kommt. Dass Heafy und Beaulieu an der Gitarre einiges zu bieten haben, zeigt auch das Solo, was erneut ein Tempo an den Tag legt, der sonst eher im Thrash anzufinden ist, während von Stil her wieder in Richtung In Flames und Soilwork gegangen wird.

"Drowned and Torn asunder" geht in Richtung "Rain", überzeugt aber durch sanftere Gitarren und einen herrlichen Chorus. Leider ist der Titeltrack "Ascendancy" im Vergleich zum bisher Geboteten zu schwach, um irgendwie interessant zu klingen. Das gezügelte Tempo ist da weniger das Problem, eher die repetitive Gitarrenarbeit und der ziemlich leblose Gesang im Chorus.

Dafür macht "A Gunshot in the Head of Trepidation" wieder alles gut. Schnelle, mit Thrash vermengte Riffs, rhythmisch perfekt, gute Tempowechsel, generell also ein makelloser Spannungsaufbau am Anfang, bevor die Wiederholung der Bridge und dann der Chorus endgültig die Bombe hochgehen lässt. Dass das noch nicht alles war, das zeigt dann wieder mal ein Solo par excellence, das man so nicht gerade aus dem Metalcore kennt. Ich kann euch vom Musikvideo des Lieds aber nur abraten, die Aufmache der Band, und generell alles am Musikvideo ist das Gegenteil des Stücks. Da bin ich froh, dass sie sich im Laufe der Zeit in andere Richtungen bewegt haben.

"Like Light to the Flies" ist deutlich zu lang geraten, nicht zuletzt deshalb, weil kaum etwas Neues geboten wird. Ok, der Chorus ist wieder gut gelungen, weil Heafy sich nicht scheut Gesang an den Tag zu legen, der wie von einem in einer Boygroup klingt. Das tut dem Metalcore generell nicht schlecht. Der schnulzige Gesang erweist immerhin seinen Dienst und sorgt für einen Kontrast, wenigstens kann der Gute singen. Der Rest ist aber unspektakulär, einschließlich des Solos. Am Ende, nach über fünfeinhalb Minuten, bleibt zumindest nur der Chorus hängen.

Und darum musste mal eine kleine Halbballade her. "Dying in your Arms" in ein riesiger Kitschbatzen, der aber immerhin seinen Zweck erfüllt und das Album ein wenig aus seiner festgefahrenen Attitüde herauszieht.

Nach diesem kleinen Aufrüttler macht auch das Album wieder Spaß. "The Deceived" knallt rücksichtslos um sich, bis auf den sanften Chorus hat hier gutgelauntes Geknüppel oberste Priorität. Dass Trivium es schaffen mit dieser einfachen Formel in den 5 Minuten nicht langweilig zu wirken, ist schon erstaunlich.

Auf "Suffocating Sight" überzeugt mit einer neuen Struktur. Erneut werden Dramaturie und Power gekonnt miteinander vermischt. Eigentlich haben wir hier eine ähnliche Struktur wie auf den Liedern vor "Dying in your Arms", allerdings langweilen die Passagen nicht so enorm.

Dass Trivium auch die Mimikry beherrschen, ist nett, hat aber auf einem Album nichts zu suchen. Der Anfangsriff von "Departure" und "Declaration" sind eigentlich gleich, nur das auf dem Letzteren ist schneller und mit Hammer-Ons gespielt, während ersterer langsam und aus Pull-Offs besteht. Hinterher unterscheiden sich die Tracks aber enorm, so biedert sich "Departure" Liedern wie "Like Light to the Flies" oder "Drowned and Torn asunder" an, während "Declaration" anfangs pures Geballer ist, wie auf "The Deceiver", und Matt Heafy stellenweise gesanglich plötzlich in ganz andere Richtungen geht. Zudem sollte erwähnt werrden, dass 7 Minuten Metalcore spielen, ohne langweilig zu werden, ebenfalls etwas ist, was ich erst Jahre später von Callejon wieder gehört habe. Daher ist "Declaration" ein großartiger Abschluss eines Albums von einer Band, die in Sachen Metalcore für mich ganz oben mitspielt. Leider ist auch "Ascendancy" von einigen Fillern befallen, was die Punktzahl ziemlich runterdrückt.

Punkte: 8 / 10


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