Iced Earth Something Wicked This Way Comes (1998) - ein Review von Monolith

Iced Earth: Something Wicked This Way Comes - Cover
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9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Power Metal, Thrash Metal


Monolith
22.05.2015 20:55

"Something Wicked this way Comes" zeigt schon im Namen, dass Iced Earth hier etwas ganz Großes planen. Und zwar langfristig. Dieses Album präsentiert nämlich erstmals das künftige Bandmaskotchen der Band: Set Abominae. Seine Geschichte wird auf der unnachahmlichen Trilogie am Ende des Albums "Prophecy", "Birth of the Wicked" und "The Coming Curse" erzählt. (tiefer in sein Leben wird auf den Alben "Framing Armageddon" und "The Crucible of Man" eingegangen, aber das nur nebenbei)

Die Monotonie, die noch auf "The Dark Saga" herrschte, gibt es hier nicht mal ansatzweise. Wie wir mittlerweile gewohnt sind, haben Iced Earth ihre bisherigen Konzepte wieder mal völlig über Bord geworfen und sich in ganz andere Gefilde gewagt. Die Devise ist diesmal viel weniger Thrash, dafür mehr Power Metal gepaart mit Melodic Rock. Das zeigt schon das epische Intro "Burning Times". Nach 3 Alben gibt es hier erstmals kein Konzept, so beinhaltet dieses Stück das Thema des jüngsten Gerichts, und intrumental wie textlich wird einem da schwummrig in den Ohren. Auf jeden Fall ein gewaltiges Rockstück, das mir immer wieder Gänsehaut verpasst.

Auf "Melancholy (Holy Martyr)", ein Stück über Jesus, haben wir eine Halbballade. Ebenso eingängig wie "Burning Times", nicht mehr, nicht weniger.

Das zieht sich das gesamte Album über durch. Schnell, dann langsam, dann schnell, dann wieder langsam: "Disciples of the Lie" ist ein energisches Stück, "Watchng Over me", ein Stück das an Schaffers verstorbenen besten Freund gewidmet ist, wieder eine Halbballade. Daraufhin folgt der Muntermacher "Stand Alone", dann das ruhige philosophische Stück "Consequences".

Erst mit "My Own Savior", dem ersten wirklich schnellen Lied auf dem Album, ist diese Dauerschleife durchbrochen. Die Band prügelt um sich, und man erinnert sich an wuchtige Passagen auf "Night of the Stormrider" oder die besten Stellen von "The Dark Saga".

Was mich wundert ist, dass die Band bisher noch nicht diesen genialen Stampfer "Reaping Stone" live gespielt hat. Klar, mit Metal direkt hat es nicht viel zu tun, eher hat man es hier mehr mit Hard Rock zu tun, aber wen kümmert das, Iced Earth haben mittlerweile sowieso nicht mehr den Hauptaugenmerk auf puren Metal, dafür haben sie zu viel auf dem Kasten, um sich festzulegen. Das Stück ist jedenfalls eines der besten, und in diesem Sumpf aus Halbballaden und Melodic Rock Stücken eine Abwechslung.

Nach dem grandiosen Instrumental "1776" kommt dann mit "Blessed are you" die letzte Ballade, bevor die Band die legendäre Trilogie präsentiert.


"Something Wicked this Way comes" ist eine deutliche Steigerung nach dem monotonen "The Dark Saga", spätestens jetzt allerdings sollte jeder Iced Earth Fan gemerkt haben, dass sie ihrer Linie nicht treu bleiben. Dazu macht ihnen die Musik zu viel Spaß, als dass sie Konzepte, so grandios sie auch sein mögen, weiter ausschlachten. Somit bleibt Puristen nichts anderes übrig, als es bei einem Album dieser Band zu belassen, sollten sie stur diese, und keine andere Art von Iced Earth mögen. Allerdings bin ich der Ansicht, dass die Something Wicked Trilogie (die letzten 3 Stücke dieses Albums) unabhängig jeglichem bevorzugten Iced Earth Stils gut ist und jeden Metalfan begeistern wird. Ein weiteres Manifest dafür, dass der Metal in den 90er-Jahren nicht völlig verloren war!

Punkte: 9 / 10


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