In Sachen Ruhm, ehre und finanzieller Erfolg erreicht die Gruppe heute jedoch nicht, was ihr eigentlich zustünde. Denn auch wenn traditionelle Metal-Klänge in den letzten Jahren wieder etwas mehr Aufmerksamkeit erregen, fristet man unter dem Strich auch weiterhin ein Nischendasein mit einer kleinen, dafür aber umso enthusiastischeren Underground-Fangemeinde. Und die findet mit "Ravenous" nun eine neue Göttergabe für exzessive Headbang-Orgien vor der heimischen Stereoanlage.
Das Songwriting ist durchwegs brilliant. Angesichts elf ausfallsfreier Songperlen, glaubt man Bandkopf Niklas Stålvind aufs Wort, dass man die eigenen Ideen streng selektiert und dabei die höchsten Qualitätsmaßstäbe angelegt hat. Vom bissigen Opener "Speed On" bis zum Rausschmeißer "Blood Angel" zieht man einen extrem tragfähigen Spannungsbogen bei konstant hohem Energielevel. Dabei entwickelt jeder Song einen eigenen Charakter und setzt sich dauerhaft in den Gehörgängen fest.
Produzent Roy Z hat einen hervorragenden Job abgeliefert und den Sound absolut knackig und differenziert hinbekommen, ohne dabei auch nur das geringste Zugeständnis an moderne Trends und bis zum Erbrechen komprimiertem Überfettungswahn zu machen. So schafft man zwar keine massiv aufragende Soundwand, dafür aber einen lebendigen Klang, der dynamisch und nie überfrachtet daherkommt.
Viel besser können WOLF ihren Job eigentlich nicht mehr machen. Innerhalb der Genre-Grenzen und angesichts der tiefen Verwurzelung in der traditionellen Metal-Szene kann man seinen Job wohl nicht besser machen. Trotz des frühen Zeitpunktes wage ich die Prognose, dass es sich bei "Ravenous" um das beste Old-School-Heavy-Metal-Album des Jahres handelt!
(http://www.metal.de/heavy-metal/review/wolf/11809-ravenous/)
Punkte: 9 / 10