Die Götheborger Ritter schlagen wieder zu und das mit einem programmatischen Titel: Kein Opfer, kein Sieg. Diese platte Wahrheit bekommt bei dem Werk, das HAMMERFALL hier abliefern, gleich eine ganz ungewollte Bedeutung. Denn von einem Sieg kann bei diesem Stück musikalischer Irrelevanz mitnichten gesprochen werden. HF karikieren mit dieser Platte nicht nur ihre wirklich lohnenswerten Scheiben aus den Anfangstagen - sei es "Legacy Of Kings" oder "Regenegade" - sondern ziehen in diesem kolossalen Abgesang auf ihre ehemaligen Fähigkeiten auch gleich jene Helden in den Dreck, die sie mit aller Macht und Gewalt zu zitieren versuchen. Und bei diesem Versuch bleibt es nämlich, denn ein Zitat ist entweder wörtlich oder paraphrasiert, im Falle HAMMERFALLs gelingt weder die Paraphrase noch hat man anscheinend den Mut, dann wenigstens direkt zu "covern". Die Grenzen, die sich die Band mittlerweile wohl selbst auferlegt hat, müssen mit Attributen wie kommerziell, soft und uninspiriert beschrieben werden. Und damit wären wir wieder beim Titel der CD: Kein Opfer, kein Sieg. Genau das ist hier passiert: Man geht auf Nummer sicher, versucht nicht, sich selbst zu übertreffen, und scheitert an der eigenen Belanglosigkeit. Kurz: Man bringt keine Opfer, an denen man vielleicht scheitern, vielleicht wachsen könnte, aber in jedem Fall gestärkt wird und verbaut sich dadurch den Weg zu einem guten Album. Schade, aber: Finger weg!
http://powermetal.de/content/artikel/show-1589.html
Punkte: 3 / 10