Excoriate On Pestilent Winds... (2009) - ein Review von prankowski666

Excoriate: On Pestilent Winds... - Cover
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1 Review
11
11 Ratings
9.27
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Thrash Metal


prankowski666
06.03.2009 21:56

Har har, das sind die Momente, wo das Metaller-Dasein noch mehr Spaß macht als sonst: irgendeine im besten Sinne des Wortes finstere Underground-Scheibe von einer Band in die Hände kriegen, die ich bisher noch nicht mal vom Namen her kannte, das Ding in den Schacht werfen - und aus dem Stand erstmal völlig umgeblasen werden!

Geboten wird auf 'On Pestilent Winds...' der deutschen Band EXCORIATE eine Mischung aus holprigem Ur-Black Metal à la Venom und Konsorten, haufenweise Thrash und rauhen, recht Death-Metal-lastigen Vocals - samt und sonders von der ganz alten Schule, versteht sich.

Der geneigte Leser wird sich an dieser Stelle sicher schon denken können, daß hier nicht gerade progressive Feingeister am Werk sind, und tatsächlich: hier regiert vom ersten 'UAARGCH!' an zu 100% die schwarze Keule. Insbesondere der Drummer bringt das alte Abaddon-Timig (angenehm!) originalgetreu rüber und trägt nicht unwesentlich zum Charme der krachigen Chose bei. Und auch die Auswahl von Sepulturas 'Mayhem' als Coverversion sollte in dem Zusammenhang Bände sprechen.

Nichtsdestotrotz strahlen die Songs eine morbide Energie aus, die Fäuste, Schnellimbißbesteck und Haupthaar mit Leichtigkeit in die Luft schaffen sollte. Zudem sind alle Stücke songwriterisch recht abwechslungsreich und die Riffs durchgehend erstklassig, so daß zu keiner Zeit Langeweile aufkommt. Vor allem Fans von Desaster, Nocturnal, Hellish Crossfire & Co., die den thrashigen Teil ihrer Favoriten dem Black Metal immer vorzogen, sollten hier auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren. Trotz der recht dürftigen Spielzeit (im Prinzip sind nur vier vollwertige bandeigene Songs vertreten) wird das mit Sicherheit kein Fehler sein: viel besseres ist in dem Bereich in Deutschland nicht zu finden!

Als Sahnehäubchen obendrauf gibt's noch eine räudige Produktion und ein spitzenmässiges Cover-Artwork, die beide schlicht perfekt zur Musik passen und diese obskure Underground-Perle abrunden.

Anspieltip: Platte auflegen, Bier aufmachen, headbangen.

Punkte: 8.5 / 10


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