Cannibal Corpse Evisceration Plague (2009) - ein Review von hlmr

Cannibal Corpse: Evisceration Plague - Cover
4
4 Reviews
23
23 Ratings
7.63
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


hlmr
26.07.2009 21:37

CANNIBAL CORPSE sind ein Phänomen. Nicht nur, dass sich die Band im Laufe der Jahre von einer rümpelig, stinkend und simpel klingenden Truppe hin zu einer unfassbar tighten und präzisen Kapelle entwickelt hat, nebenbei haben sich CANNIBAL CORPSE auch noch zur kommerziell erfolgreichsten Death Metal-Band gemausert. Beides verdient gleichermaßen Respekt. “Evisceration Plague”, das elfte Studioalbum der Amis, wird den Erfolg hoffentlich ausbauen können.

Nachdem CANNIBAL CORPSE auf “The Wretched Spawn” (2004) ganz leichte Abnutzungserscheinungen zeigten, sorgte das alles niedermalmende “Kill” (2006) für eine faustdicke Überraschung. Frisches Blut in Form von Produzent Erik Rutan (HATE ETERNAL, ex-MORBID ANGEL) und der Wiedereinstieg von Gitarrist Rob Barrett, der Gründungsmitglied Jack Owen (jetzt bei DEICIDE) ersetzte, taten dem Album hörbar gut. “Kill” ist nach “Bloodthirst” (1999) der nächste große CANNIBAL CORPSE-Klassiker. Klar, dass “Evisceration Plague” da einiges auffahren muss, um nicht als Enttäuschung zu gelten.

Stilistisch hat sich natürlich nicht viel getan: Es regiert immer noch brutaler, meist sehr schneller Death Metal, der nur ganz selten in wirkliche Frickeleien ausartet, sich aber zu jeder Sekunde hochtechnisch präsentiert. Ein schmaler Grad, auf dem sich keine andere Band aus dem Sektor ähnlich wohlfühlt. Mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit formen CANNIBAL CORPSE aus abgefahrenen Gitarren- und Bassläufen sowie ungewöhnlichem Drumming Songs, die einen hohen Wiedererkennungswert haben. Welche Band in diesem Sektor kann schon von sich behaupten wahre Hits zu schreiben? Die mächtigsten Ohrwürmer auf “Evisceration Plague” sind das dynamische “To Decompose”, der unvergleichliche Opener “Priests Of Sodom” und der alles niederwalzende, kriechende Titeltrack, von dem sich sogar BOLT THROWER noch ein paar Grooves abschauen könnten. Vor allem die grandiose Produktion von Erik Rutan verhilft den langsamen Parts zu einer enormen Durchschlagskraft – einen fleischigeren, sägenderen Gitarrensound hat man selten zuvor gehört.

Fazit: “Kill” können CANNIBAL CORPSE dieses Mal zwar nicht toppen, aber das konnte man auch nicht erwarten. “Evisceration Plague” ist allerdings der würdigste Nachfolger, den man sich vorstellen kann. Groß.

Punkte: 8 / 10


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