Avril Lavigne The Best Damn Thing (2007) - ein Review von -Tas

Avril Lavigne: Best Damn Thing, The - Cover
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1 Review
14
14 Ratings
7.64
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Pop: Pop-Rock


-Tas
02.05.2009 04:56

Review: Avril Lavigne - The Best Damn Thing
oder: Der lange Weg zur Hoffnungslosigkeit.

Dies ist also das 3. Album von Avril Lavigne, gespannt war ich ja nach den beiden wirklich guten Vorgängern "Let Go" und "Under My Skin". Das Cover erfüllt ihren Zweck und das Booklet ist schön anzusehen, mir persönlich zwar etwas zuviel rosa, aber wenigstens ein hübsches Motiv. Über den aussehens-technischen Wandel von Avril seit dem letzten Album zum 08/15 Popprinzesschien werde ich mich nicht auslasen, gibt wichtigeres und darum geht es hier auch nicht.

Schon im Vorfeld wusste ich, dass das Album eine fröhlichere Grundstimmung besitzt und in eine poppigere Richtung gehen würde als die beiden Vorgänger. Gut, dachte ich mir, ich bin zwar kein großer Anhänger der Popmusik, aber auch ich habe gegen gut gemachten Pop nichts einzuwenden. So war ich auch frohen Mutes das ich nicht alt so sehr enttäuscht werde.

Kommen wir also ohne Umschweife zum ersten Lied des Albums und gleichzeitig zur ersten echten Single Auskopplung, "Girlfriend"! Nun... es sollte ja poppiger werden, von daher hier mal noch keine größeren Einwände. Der Text ist ganz lustig anzuhören, wenn auch wahrlich keine Offenbarung. Der Gesang driftet in einigen Passagen über in "melodiöses Gerede", was mir nicht wirklich zusagt und mir das Lied am Ende doch etwas vermiest. (Girlfriend: 3/10)
Okay, abgesehen davon dass es der Schlechteste Opener aller 3 Avril Lavigne CDs ist, es hätte schlimmer kommen können. Aber es warten ja immer noch 11 weitere Lieder darauf gehört zu werden.

So hoffte ich auf Besserung. Leider hat "I Can Do Better" es nicht geschafft meine Hoffnungen zu erfüllen. Der Gesang ist lieblos partymäßig. Der Chorus ist ganz nett. Auch hier gibt es wieder Passagen mit Sprechgesang, welche das ganze wieder zusätzlich runter ziehen. Mehr gibt es nicht wirklich hierzu zu sagen, außer vielleicht: ich Hoffe weiter auf Besserung. (I Can Do Better: 3/10)

Drums und eine Akustikgitarre machen den Anfang. Leichte Rhythmen führen durch Lied 3, welches auf den Namen "Runaway" hört. Es ist ein solider Popsong und bis hierher das Highlight der Scheibe. Was aber nach den beiden Vorgängern nun wirklich nichts zu sagen hat. Positiv sei erwähnt das hier auf den Sprechgesang verzichtet wurde. Ansonsten eine solide, durchschnitts Popnummer ohne wirklichen Höhepunkt. (Runaway: 4/10)
Und das Hoffen geht weiter...

So war dies nun 1/4 des Albums und bisher sieht das ganze doch sehr mau aus, bzw. es hört sich so an. Aber es sind ja immerhin noch 9 weitere Tracks die das Ruder noch rumreißen können und es folgt nun der Titeltrack "The Best Damn Thing". Ich muss zugeben das ich bereits nach den ersten 15 Sekunden die Hoffnung aufgegeben hatte. Um ein Teil des Textes mal auf meine Weise zu zitieren: "Give me an A - And my hope just died. Give me a V - draw a veil over this song. R - rest in peace sweet hope. I - I can't believe it's still on. Give me a L - Okay jetzt wirds selbst mir zu blöd...". Nerviger Sound, schlimmer "Gesang", den Titel völlig verfehlt. (The Best Damn Thing: 2/10)

Meine Hoffnungen sind begraben, dennoch wollt ich wissen was mich als nächstes erwartet. Lied 5 beginnt mit einer kurzen Pianopassage. Erstaunt über die doch recht melancholischen Klänge, schaue ich auf den Titel des Songs. "When You're Gone"... hört sich ja nicht sehr fröhlich an und tatsächlich handelt es sich hier um eine waschechte Ballade. Das Piano rückt während den Strophen etwas in den Hintergrund und macht so Platz für die Akustikgitarre. Eine schöne Ballade über Trennung und dem verbundenen Herzschmerz, die ich nach dem bisherigen Verlauf der CD so nicht erwartet hätte. (When You're Gone: 9/10)
Eine schöne Ballade die sich nicht hinter Songs wie "I'm With You" oder "Nobody's Home", von den beiden anderen Longplayern, zu verstecken braucht. Wirkt neben den bisherigen Stücken allerdings etwas deplatziert, was das Lied aber natürlich nicht schlechter macht.

Mit neuem Mut geht es also Richtung Song Nummer 6. Und schon sind wir wieder da wo wir schon 4 Songs vorher waren. Nervig und weiter unter Avrils Potenzial. Es hört auf den Namen "Everything Back But You". Popmist mit Gesang der mich aus irgendeinem unerfindlichen Grund an Punk der '90 erinnert. Skip und weiter (Everything Back But You: 2/10)

Ist die neu aufkeimende Hoffnung denn umsonst? Nun, nicht ganz. So ist der nächste Song zwar keine Offenbarung, aber doch weit über dem was hier bisher abgeliefert wurde. "Hot" glänzt zwar nicht grad durch lyrische Qualitäten, aber zumindest vermittelt der Song gute Laune. Viel mehr positives gibt es zwar auch hier nicht zu melden, aber auch nichts wirklich negatives. Das macht "Hot", abgesehen von der Ballade, zum bisherigen Höhepunkt. (Hot: 6/10)

Mit "Innocence" folgt nun ein weiterer Recht guter Song. Wie schon bei "When You're Gone" beginnt dieses Stück mit dem Piano, nur dieses mal rückt es nicht ganz so sehr in den Hintergrund. Es ist ein ruhiger, langsamer Song und trotz dem balldesken Sound ist die Aussage des Textes durchweg positiv zu interpretieren. Ein schöner, verträumter Song. (Innocence: 8/10)
"Innocence" wirkt nicht ganz so deplatziert wie "When You're Gone", mag daran liegen das es mit "Hot" den besseren Vorgänger hatte, mag aber vielleicht auch am positiven Text liegen.

Das waren jetzt schon 2 nette Songs hintereinander, langsam steigert sich die Platte scheinbar etwas. Es folgt der "I Don't Have To Try. Leider war ich auch hier schon kurz davor das lied zu skippen, dies allerdings nun schon nach fast 10 Sekunden. Der Grund folgt auf dem Fuße:
"I'm the one, I'm the one who knows the dance
I'm the one, I'm the one who's got the prance
I'm the one, I'm the one who wears the pants
I wear the pants"
Nach diesem lyrischen Schwachsinn war ich schon drauf und dran die Skiptaste zu betätigen, aber ich hatte die leise Hoffnung das sich das ganze doch noch zum besseren wendet. Nun es wurde besser, aber nicht viel. Den Chorus fand ich ganz ansprechend, das Rettet dieses Lied leider nicht. (I Don't Have To Try: 2.5/10 ... für den Chrous)

So sind wir also bei dem letzten 3 Songs des Albums angelangt. Es war ein teilweise harter Kampf bis hierher, aber nach "When You're Gone" und "Innocence" wollte ich die Hoffnung nicht mehr aufgeben. Die folgenden Stücke "One Of Those Girls" und "Contagious" sind leider nicht der Rede wert. Solide Popproduktionen wie es sie am Fließband gibt, aufgewertet durch die Stimme Avril Lavignes. So gibt es keine wirklich schlechten Seiten, aber eben auch keine guten. Es ist einfach zuwenig, kein Höhepunkt, es wirkt unmotiviert, schade! (Beide: 3.5/10)

Die letzte Chance um wenigstens mit dem abschließenden Song noch einen relativ positiven Eindruck zu hinterlassen. "Keep Holding On" war im Vorfeld schon bekannt, so ist dieser Song unter anderem im Film "Eragon" vertreten. Track 12 ist meiner Meinung nach knapp der beste Song des Albums. Recht ruhig, balladesk, aber dennoch kraftvoll. Durch das durchweg gelungene Arrangement, gemeinsam mit der ausdrucksstarken Stimme, bekommt man am Ende doch noch ein kleines Highlight das man einfach auf sich wirken lassen sollte. (10/10)

Als kleines Fazit lässt sich sagen, dass das Album seinem Namen nicht gerecht wird. Es bleibt weit unter ihren Möglichkeiten. Die neue, poppigere Ausrichtung hat zudem dem ganzen keinen gefallen getan. Sowohl der Gesang als auch der musikalische Aspekt wirken auf weiten Strecken uninspiriert und unmotiviert. So hat dies nur mit "Hot" funktioniert und auch dieser Song kommt nicht über den Durchschnitt hinaus. So bleiben lediglich die von Avril gewohnt guten Balladen die diese LP nicht ganz in Vergessenheit geraten lässt. Wenn man beide Augen zudrückt und als Anerkennung für die guten Balladen gibt es von mir 5von10 Punkte.


Vielleicht hätte man "Keep Holding On" in die Mitte versetzen sollen, das hätte den Hörer zumindest schon einmal Motiviert bis zum Ende durchzuhalten...

Punkte: 5 / 10


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