Malmsteen hat schon vor seiner Solo Karriere von sich reden gemacht. Erwähnenswert wäre da sein Einstand bei der Traditional Metal Band Steeler von 83 auf dem gleichnahmigen Debut, oder aber der Einsatz bei der Hard Rock Combo Alcatrazz von Graham Bonnet. Die Musik dieser Werke unterscheidet sich natürlich rein stilistisch ebenso von den Solo Werken unseres Herrn Malmsteens. Doch die charakteristische Spielweise ist bei jedem Album, dem Malmsteen seinen unverkennbaren Stempel aufdrückte, deutlich herauszuhören, sodass man sie sofort mit seinem Namen in Verbindung bringen muss.
Nach einem unausgegorenem Solo-Debut mit vornehmlich instrumentaler Musik und dem fabelhaftem Folgealbum MARCHING OUT, dass eigentlich schier unübertreffbar schien, obgleich sich wenige schwächelnde Songs darauf geschlichen haben, folgte im Jahre 1986 das hier vorliegende TRiLOGY.
Sofort ins Auge sticht ein wahnwitziges Cover Artwork, meiner Meinung nach das beste seiner gesamten Discographie! Zu sehen ist der Meister selbst, welcher in sportlicher Pose sein Instrument als Waffe oder Schutzschild (oder beides) gegen einen rießigen dreiköpfigen Drachen richtet, der feuerspeiend aus den Wolken stürzt und anscheinend unseren Yngwie nicht zu übermannen vermag. Klasse!
Doch nicht nur das witzige Bildlein, welches in LPgröße durchaus als Wandverzierung dienen könnte, schafft es zu überzeugen, auch der musikalische Inhalt ist überragend! (wie auch der Vorgänger ist dieses Album mit nur einer Rhythmusgitarrenspur aufgenommen worden.) Kein langweiliger Track ist hier vorhanden. "You Don't Remember, I'll Never Forget", "Liar", "Fury", "Fire" sowie das überragende Rausschmeißer Instrumental "Trilogy Suite OP:5" sind oberste Spitzenklasse und gehören zum Besten, was Malmsteen je von sich gegeben hat. Aber auch die anderen Songs sind hörenswert. Lediglich das etwas schleppende "Dark Ages" steht den restlichen Songs ein wenig nach, sodass ich hier leider nicht die Höchstnote vergeben kann (ja selbst das erste sehr ruhige Instrumental "Crying" geällt mir sehr, obwohl ich weder Balladenfan, noch ein Fan von Yngwies Instr.balladen bin).
Für die Klasse dieses Opus ist aber nicht der Gitarrengott allein verantwortlich. Mark Boals, welcher auch Jahre später erneut bei Malmsteen zu hören sein sollte, war und ist ein begnadeter Sänger welcher hier offenbar keinen geringen Anteil am Endergebnis dieses fabelhaften Outputs hatte. Auch Anders Johansson, der heute vor allem mit Hammerfall bekannt geworden ist, rundete dieses Album mit seinem perfektem Schlagzeugspiel ab.
somit sei an alle Traditional, Power, Speed Metal und Hard Rock Fans gesagt: wenigstens einmal antesten! Hier kannst du nichts falsch machen!
Punkte: 9.5 / 10