Nach der Debüt-EP "Invasion" von 1980 nahm die Band um 1981 das geplante Album "Dreams of Eschaton" auf, verwarf die Veröffentlichung jedoch wieder - "Dreams of Eschaton" erschien als Bootleg und 2002 offiziell unter dem Titel "Mark of the beast", limitiert auf 1000 Kopien!
Somit rückte das 1982 aufgenommene Album "Metal" - um das es hier ja eigentlich geht - an die Stelle der offiziell 2. Veröffentlichung. Released im Sommer '82 auf "Roadster".
Nun, die mittlerweile rare 7-Track LP bietet das was man eben damals von MANILLA ROAD erwarten konnte; hölzernen, manchmal im progressiven 70er-Gewand gehüllten Epic Metal mit recht simplem, oft sinnlos in die Länge gezogenem Songwriting.
Besonders auffällig ist, dass die Bass- und Gitarrenlines/riffs oft gleich gezockt werden, was die Songs irgendwie "unfertig" wirken lässt... Bei der Bassarbeit hätten doch einige Ideen jenseits der Gitarrenlinien nicht geschadet, da hätte mehr ausgearbeitet werden dürfen. Dieser Fakt macht die Songs - wie gesagt - hölzern... Dazu noch der knurrende Gesang Sheltons und die ebenfalls hölzerne Produktion; anstrengend und WEIT WEG von den wahren Grosstaten des Epic Metal.
Positiv zu erwähnen ist sicher die Leidenschaft die in den meisten Songs steckt; das fast 9 minütige "Cage of mirrors" ist hierfür ein Paradebeispiel; die Band geht sehr engagiert zu Gange und das steht dem Song gut. Abwechslungsreich, intensiv und interessant.
Ebenso der Titeltrack "Metal"; balladesk eingeführt steigert sich der Track mehr und mehr, man verliert sich in diesem komatösen Songkonstrukt, vergisst die Zeit ... bis dann nach etwa 4 Minuten der Vulkan zu explodieren beginnt und man wach gerüttelt und aus dem Traumland zurück geholt wird... Hier gelingt das progressive Experiment, auch wenn man klar sagen muss, dass die Band sich offensichtlich von Judas Priest ("Run of the mill", "Dreamer deceiver") und Black Sabbath Songs hat beeinflussen lassen... Doch in "Metal" machen sie es WIRKLICH gut! Albumhighlight für mich.
Dann die Kehrseite der Medaille: Songs wie das mühsame "Defender", der ablöschende Closer "Far side of the sun" (schon auf "Invasion" enthalten - typisch für alte MANILLA ROAD; solche Songs haben sie immer wieder gebracht) oder der ebenfalls unelegante Opener "Enter the Warrior" (hier nervt vorallem der miese Bellgesang Sheltons ungemein - dafür mit starkem Gitarrensolo) verderben den Hörspass und bremsen die guten Songideen, werten das starke Material der Platte leider wieder ab.
So bleiben am Ende nur 5 Punkte! Hätte die Band einen anderen Sänger am Start gehabt, würde mein Urteil sicher milder ausfallen, da mir vorallem Sheltons Stimme auf den Sack geht... Zudem hätte ein 2. Gitarrist dem Trio damals nicht geschadet.
Punkte: 5 / 10