Kreator Hordes Of Chaos (2009) - ein Review von joza

Kreator: Hordes Of Chaos - Cover
6
6 Reviews
107
107 Ratings
8.37
∅-Bew.
Aka: Hordes Of Chaos - Ultra Riot
Typ: Album
Genre(s): Metal: Thrash Metal



24.07.2011 18:34

"Hordes Of Chaos" von 2009 ist das zwölfte Album der Thrash-Urgesteine von KREATOR.
Mir sind nur die Frühwerke der Band bekannt, die experimentellen Alben und die neueren Thrash-Platten kenne ich nicht. Dieses Album habe ich günstig im Laden gesehen und aus Neugier gekauft, und enttäuscht wurde ich nicht - ein Meilenstein ist "Hordes Of Chaos" aber auch nicht.

Präsentiert wird moderner Thrash, der sich zwar hörbar auf die 80er beruft, jedoch viele neuere Elemente einbindet wie zweistimmige Gitarrenleads, Groovepassagen und sogar Breakdowns.
Ich bin kein Fan solcher Elemente, aber hier werden sie stimmig in das äußerst gute Songwriting einbezogen und stören nicht.
Die Lieder bewegen sich alle im mittleren bis hohen Tempo, auf Pausen wird größtenteils verzichtet. Ausnahmen wie das Intro von "Amok Run" oder das kurze Instrumental "Corpse Of Liberty" bestätigen die Regel.
Das Schlagzeug poltert relativ variabel. Es basiert zwar fast in jedem Song auf einem thrashtypischen Uffta-Uffta-Blastbeat, was aber vollkommen passt.
Der Gesang wird allein von Mille übernommen, der hysterisch brüllt und dabei absolut unverwechselbar ist. Im erwähnten Intro von "Amok Run" versucht er sich sogar an einem tiefen melodischen Gesang, das klingt aber leider eher drittklassig.
Zu erwähnen sind auch die technisch anspruchsvollen, aber trotzdem melodiösen Soli von sowohl Mille als auch Sami. Diese sind echte Highlights und bereichern die jeweiligen Lieder wirklich.

Textlich geht's um Sozialkritik, Amerika und Persönliches - das liest sich nicht besonders innovativ und die Texte sind auch eher Durchschnitt; aber wer hört schon Thrash, um sich an der Poesie zu erfreuen...
Dazu passt das Artwork, das revoltierende Zombie(?)-Horden zeigt - gefallen tut's mir trotzdem nicht so recht, denn man sieht ihm die Bearbeitung im Computer deutlich an. Die Gemälde früherer Albencover mochte ich lieber.

Noch ein paar Worte zum Sound: Das Album wurde live und analog eingespielt, was die Band wohl seit "Pleasure To Kill" nicht mehr so gemacht hat. Durch die reduzierte Anzahl an Spuren sind alle Gitarrenlinien schön herauszuhören, weil man den einen Gitarristen links, den anderen rechts abgemischt hat und nur für Soli Overdubs verwendet wurden. Der Bass ist leider sehr leise, wie es bei modernen Produktionen üblich ist.
Besonders positiv fällt auf, dass kein Klick verwendet wurde, denn dadurch wird das Tempo auch innerhalb der Songs sehr dynamisch variiert.
Was leider absolut nicht dynamisch ist, ist der Sound des Schlagzeugs. Die Bassdrum klingt mehr nach Nähmaschine als so manche Triggertrommel und auch die Snare klingt sehr komprimiert. Das nervte zu Anfang stark, mittlerweile kann ich aber darüber hinwegsehen.

Alles in allem ein sehr hörbares Werk einer gut zusammenspielenden Band. Man merkt, dass hier erfahrene Leute am Werk sind, die wissen was sie tun. Dass das für mich teilweise zu modern klingt, kann man der Band kaum vorwerfen.
Zum Reinhören taugt "Warcurse" mit seinem fetzigen Refrain oder auch "Radical Resistance".

Punkte: 7.5 / 10


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