Hellhound Anthology (2008) - ein Review von holg

Hellhound: Anthology - Cover
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1 Review
2
2 Ratings
8.75
∅-Bew.
Typ: Compilation/Best-Of
Genre(s): Metal: Thrash Metal



03.07.2009 23:06

Beide Demos der Bay-Area-Thrasher, sowie eine DVD als optischer Leckerbissen machen diesen Doppeldecker zur Pflichtübung.
Der Grund, warum ich 1985 das "Submit Or Die"-Demo diese Bay-Area-Band angetestet habe, war, dass einer der Musiker auf einem Promophoto in einem Magazin ein TANK-T-Shirt trug. Klingt aus heutiger Sicht seltsam? Mag sein, aber so – oder auch über Thankslisten auf Lyricsheets – konnte man in den guten alten Zeiten noch grandiose Bands entdecken. Jüngere Leser werden das jetzt als verklärtes Gesülze eines alten Mannes abtun, diese werden aber auch niemals in den Genuss solcher unverfälschten Klassiker kommen, wie sie auf dieser Anthologie zu finden sind.

Dazu muss man natürlich sagen, dass High Vaultage Records vor einer Dekade bereits eine Retrospektive dieses Quintetts unter dem Namen "Ice Age" veröffentlicht hat. Wer diesen Rundling besitzt, muss nicht zwingend auch noch diesen Doppeldecker hier verhaften, da sich die meisten Songs bereits auf der alten Version befunden haben. Mehr Details dazu im Anschluss.
Kommen wir aber endlich zum eigentlichen Geschehen, nämlich der Musik: Diese hat natürlich viele typische Merkmale einer klassischen Bay-Area-Thrash-Band, wobei der Fünfer deutlich gradliniger zur Sache geht als es zum Beispiel FORBIDDEN oder HEATHEN, in deren musikalischer Nachbarschaft man angesiedelt ist, vormachen. Allein der knusprige Gitarrensound darf als geographisches Trademark angesehen werden, wie aber auch die Vorliebe einen Song gerne mal etwas ausladend zu gestalten. Testet man zu diesem Zweck einmal das sieben Minuten lange 'Ice Age', kann man schnell feststellen, dass im Haus HELLHOUND trotz dieser opulenten Spielzeit, keinerlei Langeweile aufkommt. Sehr schön kann man die europäischen Einflüsse von Bands wie MERCYFUL FATE oder den frühen SCORPIONS in den Kompositionen der Band wieder finden: Eine exzellente Melange aus aggressivem Riffing und tollen Melodien. Thrash, der niemals in Gebolze ausartet und aufgrund des heiseren, teils mit spitzen Endungen versehen Gesangs von Mike Walsh sehr eingeständig wirkt.

Einzelne Songs aus den beiden hier verwendeten Demos – "Submit Or Die" und "From The Ruins Of Yesterday" – hervorzuheben, ist bei der gebotenen Qualität kaum möglich und auch nicht notwendig. Bieten sie doch alle gleichermaßen erstklassigen, leicht technischen Thrash, der neben seinem Spielwitz vor allem durch seine Rohheit zu gefallen vermag.

Auf der DVD bekommen wir, neben einem Interview aus der amerikanischen Serie "Rock Talk", sieben Nummern live im Studio geboten, von denen zwei bereits auf der "Ice Age"-CD standen. Amüsant ist hierbei die Tatsache, dass die Interviewerin offensichtlich wenig Ahnung von Thrash Metal im Allgemeinen und von HELLHOUND im Speziellen zu haben scheint. Annette-Hopfenmüller-Niveau ...

Der, wie alle Veröffentlichungen von Stormspell Records, liebevoll aufgemachte Doppeldecker, verfügt über einen ziemlich guten Sound, ein detailliertes Booklet und ein tolles Coverartwork. Die einzige Entschuldigung hier nicht zuzuschlagen, lautet: "Ich besitze bereits die alte Version."

Anspieltipps: Ice Age; Flee The Bomb; From The Ruins Of Yesterday; Hellhound

http://www.powermetal.de/review/review-Hellhound__US_/Anthology,13844.html

Note: 9.0 / 10

Punkte: 9 / 10


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