Nichtsdestotrotz durfte ich mit der vorliegenden EP entdecken, daß THE DEVIL'S BLOODs Musik ohne deren eigenwillige Auslegung von Bühnenshow und mit einem ordentlichen Sound wesentlich besser funktioniert. Allein der Titeltrack hat schon ab dem ersten Ton des umwerfend geilen Eröffnungsriffs ein derartiges Suchtpotential, daß ich mir allein diesen Song ca. 15 mal anhören MUSSTE, bevor ich überhaupt zum Rest der Platte kommen konnte.
Auch der Mittelteil der Scheibe fällt im Vergleich dazu nur unwesentlich ab: tolle Songs, instrumental sehr gut bis herausragend (ich empfehle Kopfhörer!), und mit tollem, angenehm erdigem Gesang. Und ich mag Frauen an Mikros sonst nicht sonderlich gern...
Das zweite große Highlight ist dann der überlange Rausschmeißer 'Voodoo Dust' - ruhig, hypnotisch und mit einem schlicht großartigen 6-minütigen (!!) Gitarren-Solopart ausgestattet. Der helle Wahnsinn, muß man erlebt haben!
Und was hören wir jetzt? Psychedelic Rock? NWoBHM? Hard Rock? Progressive Rock? Eine Mischung aus allem, würde ich sagen. Ein starker 70er-Jahre-Einschlag ist unverkennbar, von der reinen Kopie alter Meister, wie es ihnen öfter vorgehalten wird, sind THE DEVIL'S BLOOD aber weit entfernt. Und auch die Produktion, gekonnt balancierend zwischen (Rock-)Klassik und Moderne, dürfte einen großen Teil dazu beitragen, daß THE DEVIL'S BLOOD mit ihrem Sound heute so warm empfangen werden.
Werden THE DEVIL'S BLOOD jetzt gehypet? Werden sie nicht über Gebühr, würde ich sagen - ist mir aber auch reichlich egal. Klingen sie wie Coven? Tun sie nichtmal ansatzweise (wer ist damit eigentlich angekommen??), interessiert mich aber ebenfalls nicht für 5 Pfennig. Warum auch?
Man mag dem ganzen okkulten Getue gegenüberstehen wie man will, aber der Band abzusprechen, sie hätten Seele, Feuer, Rock 'n Roll im Blut und, ja, einen eigenen Stil, ist bestenfalls zu kurz gedacht...
In dem Sinne: Ihr habt eigene Ohren und ein eigenes Herz: Hört auf sie!
Punkte: 8.5 / 10