Auf dem großen Album (Arbeitstitel Büffelherde) finden sich die typischen, rockigen und leicht angepunkten Songs, während sich auf dem kleinen Album (Arbeitstitel Ponyhof) Dancehall, Reggae und Ska die Klinke in die Hand geben, was sich zu einer sehr unterhaltsamen und kurzweiligen Mixtur zusammenbraut.
Thematisch deckt farin Urlaub wieder seine Lieblingsthemen ab: Fernweh ("pakistan") und Liebe ("atem", "niemals", "unscharf") dürfen genausowenig fehlen wie der Hang zu grotesken Erzählungen ("die leiche") oder Gesellschaftskritik ("insel", "seltsam", "krieg", "i.f.d.g.") und Politik ("gobi todic", "zu heiss").Später kommt mit "monster" die Anti-Bubblegum-Pop-Thematik von "radio brennt" noch einmal auf. Letztendlich entwirft Farin mit "nichimgriff" und "karten" Persönlichkeitsbetrachtungen.
Musikalisch ist die Beteiligung des Racing Teams einfach nur gigantisch! Mal abgesehen davon, dass Farin ganz große Songs geschrieben hat, ist die Soundvielfalt einer der Trümpfe des Albums. Elektrobeats, Bläserparts und ausgewogene Girtarrenwände verleihen dem Album einen Ausdruck und einen Drive, der absolut mitreißend ist. Der letzte Song des großen Albums, "karten" ist nicht nur mit einer herausragenden Gesangsmelodie ausgestattet, sondern er gipfelt in einem Finale, in dem sich Double-Bass-Drum, knallharte Gitarren und frische Bläser ein absolut meisterhaften Dreikampf liefern. Dies ist nur einer von vielen Höhepunkten der CD, die als ganzes betrachtet einfach hammermäßig ist. Es ist fast schon ärgerlich, dass mit "unscharf" der absolute Ohrwurm des Albums (bislang?) nicht als Single erschienen ist.
Meiner Meinung nach ist dies das beste Soloalbum von Farin Urlaub, sowohl textlich als auch kompositorisch. Absolute Empfehlung meinerseits!
TOP-SONGS:
- unscharf
- niemals
- die leiche
- atem
- karten
- zu heiss
- insel
- gobi todic
Punkte: 9.5 / 10
