Oracle As Darkness Reigns (1993) - ein Review von Acurus_

Oracle: As Darkness Reigns - Cover
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9.79
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Power Metal



27.06.2011 20:03

Anfang der 1990er Jahre wirft das deutsche Label „Massacre Records“ reichlich Metal-Perlen auf den Markt. Oft sind es Demos von Bands, die sich dem Power Metal US-amerikanischer Machart verschrieben haben, obwohl weite Teile der Musikindustrie zu diesem Zeitpunkt unumkehrbar davon abgerückt sind. Aus dieser Anfangsphase von „Massacre Records“ sind unter anderem RITUAL „Trials Of Torment“ (1993), INFERNO „Psychic Distance“ (1994) und WINTERS BANE „Heart Of A Killer” (1993) empfehlenswert. Für die Nachwelt hat das 1993 erscheinende Album „As Darkness Reigns“ von ORACLE aus Jacksonville (Florida, USA) die größte musikalische Bedeutung. Bis weit in die 1990er Jahre hinein liegt es trotzdem wie Blei in den Regalen einiger Versandhäuser.
Als „As Darkness Reigns“ 1992 entsteht, nennt sich die Band noch PRODIGY. Auf ihrem einzigen Album kredenzen ORACLE einen progressiven Power Metal, der mit keiner anderen Band dieser Stilrichtung vergleichbar ist. Sei es der großartige Texas Metal, seien es DREAM THEATER oder FATES WARNING – sie alle haben so gut wie nichts mit ORACLE gemeinsam. Bei einer Hookline schimmern jedoch kurz IRON MAIDEN durch. ORACLE begehen nicht den Fehler, ihre Songs zu überfrachten. Obwohl sie komplexe Aufbauten samt Überlängen wählen und dabei mit sehr dunkler Aura von einer Melodielinie zur nächsten jagen, wird jedes Stück von einer konzeptionellen Klammer fest zusammengehalten. Jede noch so plötzliche Wendung, jedes noch so abgefahrene Gitarrensolo (und davon gibt es hier reichlich) unterwirft sich durchgehend der übergeordneten Song-Idee. Prägnant ist insbesondere der mittelhohe Gesang von William Wren (MYSTIC FORCE). Mit auffälliger Aggressivität und Präsenz treibt er seine Bandmitglieder einschließlich hoher Screams unbarmherzig voran. Das Album ist hart, voller Überraschungen, hat für Metal-Verhältnisse enormen Groove und Diplom-Gitarrist Kent Smedley kann mit melodisch in sich verschachtelten, manchmal an Johann Sebastian Bach angelehnten Solos aufwarten, die definitiv nicht von dieser Welt sind. Schlimmer noch: Bassist James MacDonough (ICED EARTH, MEGADETH) vollzieht diesen Irrsinn teilweise auf seinen vier Saiten parallel mit, während Schlagzeuger Brent Smedley (ICED EARTH) die taktischen Vorgaben bereitstellt. Schade, dass von ORACLE nur diese eine Einspielung existiert. Die Band ist übrigens nicht identisch mit den damals zeitgleich aktiven ORACLE aus North Carolina, die uns das schöne Album „Selah“ (1992) hinterlassen haben.

Geschrieben für www.board.sacredmetal.de

Punkte: 10 / 10


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