Bei Metal Heart merkt man natürlich deutlich (wie auch schon beim Vorgänger), dass man sich doch bemühte die Verkaufszahlen zu steigern. Nur Deutschlands Auhängeschild in Sachen Heavy Metal sein, das reichte nicht mehr, man wollte den amerikanischen Markt erobern, so wie es die Großen 8 beinigen Vorbilder vormachten. Schritt Nummer 1: eine saubere glatte aber dennoch druckvolle Produktion wurde dem Album verpasst. Schritt Nummer 2: ein paar massentaugliche Hitsingles müssen her. Allerdings macht man einen großen Fehler. Als allererstes schaut der Kunde auf das Äußere. Und das Plattencover ist das dämlichste, was je ein Accept Cover zierte.
Wer aufmerksam war, der wusste auch, das die Scorpions sich den Erfolg, den sie in den 80ern dann auch in den Staaten hatten, hart erkämpfen mussten. Mühsam gelang es über den deutschen Tellerrand hinauszukommen, um vorerst Jahre lang "nur" auf dem japanischen, zweitgrößten Musikmarkt der Welt Fuß zu fassen, bis man endlich erst nach vielen Jahren auch in Amerika aufmerksam wahrgenommen wurde. Accept versuchten es zu erzwingen und das Fiasko gipfelte in einem Sängerwechsel, mit dem man sich ins eigene Bein schoss...aber das war eine andere Geschichte :)
Vor allem Songs wie Midnight Mover oder Screaming for a Love-bite zeigten sehr, wie man versuchte Hit-Singles zu produzieren. Genannte Songs wurden dann auch vor dem Album Release als Singles veröffentlicht. Doch Gott sei Dank, es blieb bei wenigen solchen Dingern und man findet auch gewohnt agressive Accept-Attacken wie Wrong is Right, Too High To Get It Right, Up To The Limit oder dem grandiosen Titelsong. Diese dürfen dann auch als Anspieltips von meiner Seite zählen. Doch auch der Rausschmeißepos Bound To Fail bleibt in sehr guter Erinnerung. Besonders schwer im Magen liegen mir nur Screaming..., das langweilige Dogs on Leads sowie das zackige aber irgendwie misslungene Teach Us To Survive.
Nun ja, richtig schlechte Songs sind ansich nicht drauf, Accept haben auch 1985 ein gelunges Stück Heavy Metal abgeliefert auf dem auch der ein oder andere Hit vorhanden ist. Songs wie das Titelstück werden ewig Klassikerstatus in diesem Genre haben. Vergleiche ich das Album jedoch mit den Großtaten Breaker und Restless..., bedenke, dass sich doch ein paar mer Langweiler auf dem Album eingefunden haben und betrachte ich das hässliche Coverartwork, dann kann ich letzten Endes leider nicht mehr wie 7,5 Punkte vergeben (und habe dann auch großzügig bewertet)
Dennoch selbstverständlich ein Klassiker, wo Fans des Genres bedenkenlos zuschlagen können.
07.01.12
Ich muss meine Wertung editieren. Trotz des schnulzige Refrains ist Screaming eigentlich ein ganz cooler Song (selbes gilt für Midnight Mover). Deshalb erhöhe ich meine Wertung auf 8!
Punkte: 8 / 10