Accept Eat The Heat (1989) - ein Review von Akhanarit

Accept: Eat The Heat - Cover
2
2 Reviews
42
42 Ratings
7.70
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal
Rock: Hardrock


Akhanarit
24.04.2012 05:54

Accept ohne Udo Dirkschneider konnte sich in den 80s wohl so niemand richtig vorstellen. Doch mit EAT THE HEAT präsentierten die Solinger Neuzugang David Reece am Mikro… und floppten auf ganzer Linie. Auch wenn die Reaktionen der Fachpresse gar nicht mal so schlecht ausgefallen waren, akzeptierten die Fans den neuen Frontmann kein Stück weit. Wer bereits meine anderen Accept Reviews gelesen hat weiss um meine Einstellung zu Udo’s Stimme und allein die Tatsache, dass Besagter nicht auf EAT THE HEAT zu hören sein würde veranlasste mich das, mir dieses Album ungehört zu kaufen. In Zeiten von YouTube und zahllosen anderen Internetplattformen fast unglaublich. Doch so konnte ich meine Vorfreude kaum unterdrücken, bis ich die CD dann endlich in den Händen halten konnte und sie das erste Mal in den Player zu legen (ja, so was gibt es auch noch).

Schon als David Reece die ersten Worte vom Opener XTC ins Mikro kreischte konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen, lehnte mich zufrieden zurück und feierte alle Songs ausnahmslos ab. Reece klingt wie ein Hybrid aus Jeff Scott Soto und Brian Johnson, setzt seine Stimme abwechslungsreich in Szene und ein wenig beschleicht einen das Gefühl, dass Accept hier auch soundtechnisch in Achtzigerjahre – Stadionrock - Gefilde vorzustossen bereit waren. Ob man so was ausgerechnet bei Accept hören möchte, muss jeder für sich entscheiden. Ich habe soeben meine Lieblingsära der Solinger Stahlschmiede entdeckt. Die Klampfen tönen selbstredend noch mit all den Trademarks die sie bekannt gemacht haben, nur die Vocals sind endlich auch diesen Dimensionen angeglichen worden. Ihr wollt ein Album das so richtig nach Heavy Metal der 80s klingt? Mit allem drum und dran? Dann ist diese Scheibe (trotz des bescheuerten Covers) genau das Richtige für euch!!!

Als weitere Highlights würde ich an dieser Stelle noch TURN THE WHEEL und den Oberknaller HELLHAMMER nennen. Gerade bei letzterem Titel zeigt David Reece noch weitere Facetten seiner Stimme auf. Immer höher, immer weiter? Aber gerne doch! Gefühlvoll wird es dann mit dem fast 9 Minuten langen Brecher MISTREATED, bei dem man die Wehmut aus den Solis tropfen zu vernehmen glaubt, wie es nur wenige Gitarristen auf diesem Sektor darbieten können. Wolf Hoffmann gehört definitiv dazu.

Das Einzige was mir während dem Durchlauf dieses Albums ein wenig gefehlt hat war eine richtige Speed – Nummer, die so richtig schön fetzt. Doch der Metal Gott hat mich auch hier erhört und Accept hauten mir zu guter Letzt den Rausschmeisser D-TRAIN um die Ohren. Alles klar… habe verstanden… Alles zu seiner Zeit eben.

Doch um mal die Fanbrille abzunehmen muss ich auch gestehen, dass der ein oder andere Song noch eine zwingendere Hookline hätte vertragen können, die dieses Album zum unsterblichen Knaller hätte machen können. Das hätte ich mir dann gut bei weiteren Alben mit Reece vorstellen können. Als Einstand (und leider auch Eintagsfliege) ist dieses Stück Musik jedoch mehr als gelungen. Rein technisch schmettert David den guten Udo locker an die Wand. Natürlich ist mir klar, dass Accept und Udo allein aus musikhistorischen Gründen immer in einem Atemzug genannt werden und dass ist auch absolut in Ordnung. Ich möchte auch viele Stücke mit Udo nicht missen. Accept sind schliesslich begnadete Songwriter. Allerdings sind es oft die von der Allgemeinheit verschmähten „hässlichen Entlein“ die kaum einer mag, die mich am meisten begeistern können. EAT THE HEAT bildet da keine Ausnahme. Love it!

Punkte: 9.5 / 10


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