Eisregen Wundwasser (2004) - ein Review von Grave_Disillusion

Eisregen: Wundwasser - Cover
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1 Review
21
21 Ratings
8.33
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal, Death Metal


Grave_Disillusion
28.06.2008 21:50

Wundwasser wird fließen...
Diesmal haben sie sich 3 Jahre Zeit gelassen, die netten Jungs aus Thüringen. Und so hatten sie anno 2004 auch mit Problemen zu kämpfen. Schon 2003 beschloss man, "Krebskolonie" zu indizieren, ein Jahr später, dem Jahr des Releases dieses Albums, traf es auch "Farbenfinsternis". Dennoch, allen widrigen Umständen zum Trotz, präsentieren sie ihr Werk. Was gibt's also Neues? Den Labelwechsel vielleicht. Last Episode ging bankrott, deswegen fand die Band ein neues Zuhause bei Massacre. Die Hauptänderungen liegen dort am Albumdesign. Statt der Eisregen-Schrift verwendet man für den Rücken und die Tracks, die übrigens nicht im Booklet zu finden sind, eine alt-gotische (?) Schrift. Die ist zwar besser leserlich, aber setzt auch eine Grenze zu den alten Eisregen Alben. Man könnte schon sagen, dass die Jungs sich verändert haben. Sei es textlich, es geht manchmal stark ins Ironische (der klasse Opener "Mein Eichensarg) oder auch musikalisch. Der cleane Gesang taucht nun ab und zu schon auf. Einige interessanten Hintergründe haben die Songs, wie z.B. "Am Glockenseil", eine Hommage an den Film "Ein Zombie hing am Glockenseil" oder die Geschichte über den Massenmörder Andrei Romanowitsch Tschikatilo, alias der "Ripper von Rostow".
Mein Eichensarg - Schon kurz im Text angesprochen, ein eher witziges Lied. Zu Anfang hört man eine Akustikgitarre, doch dann wird der Verstärker angeworfen und es geht los. Textlich verdammt lustig (es geht um einen Kerl, der sich gerade mit Freuden selber ein Grab buddelt), musikalisch genial umgesetzt. Besonders geil ist folgende Textstelle: "Dort hinter dem frischen Grab, steht mein nagelneuer Eichensarg, lang hat es mich gequält, letztlich hab ich dies Modell gewählt".
Was vom Leben übrig bleibt - Nun ein etwas blutigeres Lied. Musikalisch, das sei vorweg gesagt, geil. Textlich geht es hier um jemanden, der gerade munter dabei ist sich selber zu zerschnippeln. Mann! Ich LIEBE diesen morbiden Kram. Wobei ich bei manchen Songs nicht sicher bin, ob ich lachen oder nachdenken soll.
Vorweg, da dieses Album gut ist, steht es selbstverständlich seit 2007 auf dem Index (wieder erst nach drei Jahren). Schuld ist diesmal das Landeskriminalamt Brandenburg. Naja, da ist ja sonst auch nix los. Wer diese CD noch nicht hat, sollte mal ein Auge auf eBay werfen, dort gibt's die noch häufiger. Alle anderen erfreuen sich eines Albums, das fast ohne Schwächen auskommt.

Punkte: 9 / 10


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