Inhaltlich betrachtet handelt es sich hier um zwei völlig verschiedene Scheiben. Die vier live vorgetragenen Stücke, mittlerweile allesamt Klassiker des Psychedelic-Rock -- darunter eine sehr außergewöhnlich vorgetragene Version von "Careful With That Axe, Eugene" -- bestechen durch ihre Intensität und ihre Spährenhaftigkeit, die dennoch spannend bleibt, Psychedelic der allerersten Klasse, trotzdem noch verständlich.
Etwas schwieriger gestaltet sich Nummer zwei: Zwölf Stücke bzw. Geräusche. Jeder der Vier durfte sich kompositorisch zu einem Konzept austoben, was Erstaunliches zur Folge hatte. Zum Großteil war das Ergebnis experimentell und verwirrend, es finden sich unzusammenhängende Geräuschkulissen mit teilweise dumpfen Hintergründen, Musikfetzen und manchmal sogar Rhythmus, mehr E- als U-Musik.
Herausgenommen seien die zwei Kompositionen von Roger Waters, der später fast alle Lieder schrieb. Mit "Grantchester Meadows" gelang ihm ein wunderschönes Gitarrenstück, das sieben Minuten entspannt wie ein warmer Sommersonntag dahinplätschert, um dann in einen aberwitzigen elektronischen Zoo zu münden.
Für jeden Fan natürlich Teil der Sammlung, als erstes Pink Floyd-Album im Regal jedoch nur hartgesotten Experimentierfreudigen zu empfehlen.
Punkte: 7 / 10