Opener ist das epische und eher getragene "Meine Seele brennt", das mit seinem einfachen, aber effektiven Riffing bereits die Richtung vorgibt.Der Refrain ist hymnisch und unbedingt mitsingtauglich und folglich entwickelte sich der Song schnell zum Livekrache. Das gibt es auf diesem Album ein paar Mal: "Die Trommel" überzeugt als Riffmonster mit spannungsgeladener Strophe, "Hohelied" hat ein zähes Intro, entwickelt sich dann aber zur Schwarzhymne erster Güte. Direkt angeschlossen kommt das a capella Stück "Canticum Satanae", bevor mit dem schnellen Brecher "Tanz auf dem Vulkan" der letzte Höhepunkt des Albums ausgepackt wird.
Wer hingegen auf einfache, eher poppige Songs steht, wird noch vorbildlicher bedient. "Auf Kiel" ist eine klassische Hitsingle, die sich schnell als Ohrwurm erweist, aber auch schnell langweilig wird. Dasselbe gibt es in schwächerer Form noch einmal in Form von "Unentdecktes Land". Wer "Sieben" mochte, wird auch an diesen Songs seinen Spaß haben.
Leider gibt es auch Schattenseiten: "Puppenspieler" ist trotz interessantem musikalischen Konzept recht belanglos geraten, "Vodoo" ist trotz bemühter Rifflastigkeit leider eher nichtssagend als wirklich heavy, und in der Balladendisziplin liefern SUBWAY TO SALLY leider nur Schwaches ab. "In der Stille" will sich auf teufel komm raus nicht festhacken und "Wehe Stunde" könnte die schwächste Subway-Ballade aller Zeiten sein. Auch "Fatum" kann kaum überzeugen. Lediglich der halbruhige Quasititelsong "Umbra" kann mit hoher Emotionalität überzeugen.
Fazit: Es klingt etwas an: Ich bin enttäuscht. Der große Wurf, den ich auf jedem Album gefunden habe, ist komplett ausgeblieben. Das Album bleibt immer vorraussehbar, Gänsehaut will sich leider in keinem Moment einstellen. Das sollte man nicht falsch verstehen: SUBWAY TO SALLY haben nie ein schlechtes Album abgeliefert. An bandinternen Maßstäben gemessen sollte man das Experiment aber noch einmal überdenken
Punkte: 7 / 10