Razor Violent Restitution (1988) - ein Review von Sgt. Kuntz

Razor: Violent Restitution - Cover
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8.75
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Speed Metal, Thrash Metal


Sgt. Kuntz
06.09.2011 10:12

Vier RAZOR-Alben wurden mittlerweile schon durch HRR neu aufgelegt, bzw. im Fall von “Decibels“ erstmals auf Vinyl veröffentlicht (wenn man die “War On Music“-LPs mitzählt). “Violent Restitution“ ist rein aus Sammler-Sicht eigentlich die am wenigsten Dringliche von allen, findet man diese doch noch halbwegs günstig im Original, zumindest die deutsche Pressung von Steamhammer. Aber wer darauf keinen besonderen Wert legt, bekommt hier für relativ wenig Geld (13€ für die schwarze Version) eine professionell gemachte Alternative, die Cover sehen weniger grobkörnig aus wie die von “War On Music“, und am Klang gibt es sowieso nichts zu meckern. Als Extra gibt es noch das Albummotiv als Poster beigelegt.

“Violent Restitution“ wird ja gern als letzte “echte“ RAZOR-LP angesehen, da hier noch Stace McLaren an Bord war, aber wenn man den Sängerwechsel mal außer Acht lassen müsste, dann stünde eigentlich dieses Album als kleiner Einschnitt in der Diskographie und nicht erst der Nachfolger (mit neuem Sänger, der ja auch kein Schlechter war). Denn ich würde hier erstmals von einem reinen Thrash-Album sprechen, während bisher doch der Speed Metal-Anteil annährend gleich groß oder zumindest immer gegenwärtig war. Und so wurde das fünfte Album zu dem, was “Reign In Blood“ für SLAYER darstellte, eine Konzentrierung auf kürzere Tracks in eine härtere Produktion gepackt. Die Songs scheinen fast ineinander überzugehen und bilden einen stetigen, mitreißenden Fluss. Der ewig lang gezogene Schrei am Anfang von “The Marshall Arts“ ist also berechtigt, wenn man ihn als Freudenschrei interpretiert. Nahtlos geht es in den eigentlichen Opener “Hypertension”, was so viel heißt wie Bluthochdruck, und der wird durch Maschinengewehr-artige Drums (noch ohne Drumcomputer, dafür mit Neubesetzung Rob Mills an der Schießbude) und machtvollem Riffing bis ins Unerträgliche gesteigert. Ansonsten fällt es schwer, einzelne Highlights herauszuheben, herzeigbare Hits wie “Take This Torch“ oder “Cross Me Fool“ sind nicht dabei, und die braucht es eigentlich auch gar nicht, um das Album als eines der oder gar das beste RAZOR-Album überhaupt gelten zu lassen. Denn “Violent Restitution“ ist aus einem Guss, wirkt geschlossen wie eine eiserne römische Phalanx, auch das eine Analogie zu SLAYERs “Reign In Blood“.

Und überhaupt, wenn das nicht einmalig ist? Welche andere Speed/Thrash-Band schaffte es sonst, mit ihrem fünften Album so etwas wie einen internen Meilenstein zu setzten, ohne zu langweilen, ohne sich zu stark zu wiederholen, aber halt auch ohne dass die alten Fans nicht sofort ihre RAZOR wiedererkennen würden. Und dem gebührt eine entsprechend hohe Note, ob man nun einen Re-Release unbedingt braucht oder nicht, ändert daran nichts.

Sgt. Kuntz

Punkte: 9 / 10


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