Riot Born In America (1983) - ein Review von Fire Down Under

Riot: Born In America - Cover
1
1 Review
21
21 Ratings
8.31
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Hardrock, Heavy Metal


Fire Down Under
06.04.2012 00:07

Die Forrester-Phase ist innerhalb des RIOT-Katalogs sowas wie das "ungeliebte Kind", dessen sind sich viele Fans sicher einig. Was das "Restless Breed"-Album von 1982 angeht, gehe ich - mit Ausnahme von 3, maximal 4 Songs, die wirklich gelungen sind - noch mit, denn dieses Album ist zum Großteil RIOT-unwürdig, ein ziemlich orientierungsloses Werk.
Anders dagegen beim zweiten, hier vorliegenden Forrester-Album, da kann ich absolut nicht in den Kanon einstimmen, denn hierbei handelt es sich um ein wirklich mehr als nur gelungenes Album, das viel besser ist als sein Ruf. Nach dem größtenteils laschen Vorgänger besann sich die Band wieder auf das, was RIOT eigentlich schon immer war und immer ausmachte: diese wunderbare Mixtur aus erdigem Hardrock und Heavy Metal, natürlich zugeschnitten auf die Stimme des neuen Sängers Rhett Forrester, sodass sich ein Vergleich mit den Speranza-Großtaten verbietet. Und so muss man das Album letztendlich auch bewerten und verstehen.

Gestartet wird mit dem Titeltrack, einem Midtempo-Stampfer zum Mitsingen. Ein netter Song, allerdings für mich nicht so wirklich der Hit. Das sind dann andere Songs.
Zum Beispiel Song Nummer 2, "You Burn In Me" - der schon mit einem geilen Lead beginnt, eine grandiose Melodie, Rhett singt super, der gesamte Song hat eine wundervoll melancholische Stimmung inne. Ich liebe solche Songs. Im Nachhinein erinnert der Song ein wenig an das was sie 2011 auf "Immortal Soul" machten. Riesengross!
Auch "Wings Of Fire" ist ein Höhepunkt: allein das für Mark Reale so typische einfühlsam-melancholische Gitarrenintro ("Hot For Love", "Altar Of The King" & Co. lassen grüßen) ist unglaublich schön, damit hat der Song schon gewonnen. Danach ist's ein rauher Kracher mit einem herrlich ruppigen Riff und dem leidenschaftlichen Gesang von Rhett.
"Running From The Law" bewegt sich dann wieder im Midtempo, weiß aber durch seine engagierte Gitarrenarbeit zu überzeugen. Einfach schöner Hardrock/Metal, nicht sonderlich hart, aber einfach gut!
Der letzte Song der ersten Seite ist ein Cliff Richard Cover namens "Devil Woman" - meiner Meinung nach ein nicht allzu spannender Song. Kenne aber auch das Original nicht.
Machen wir lieber auf der zweiten Seite mit dem "Vigilante Killer" weiter - ein Song im guten Mittelfeld der Platte.
"Heavy Metal Machine" - der Titel ist Programm: einfacher, aber geiler Heavy Metal wie er sein muss. Sehr schöner Drive, geile Steigerung gegen Ende! So mag man seine RIOT einfach!
Zu den Höhepunkten der Platte gehört dann aber folgender Doppelschlag:
"Where Soldiers Rule" macht den Anfang - was für ein schweinegeil galoppierendes Riff, herrlich rotziger Gesang, toller Groove. Höret und staunet, Leute, ob dieser puren Ladung HEAVY METAL!!
Im Anschluss setzt "Gunfighter" noch einen drauf - erst die groovigen Strophen, und im Refrain dann wieder diese wundervollen Galopp-Riffs, genau so geht das, und nicht anders!!
Den Abschluss bildet das gemütliche "Promised Land" - kein Höhepunkt, aber als lockerer Ausklang geradezu ideal.

Insgesamt ist "Born In America" also ein sehr starkes, abwechslungsreiches Album, das eigentlich mehr Erfolg verdient gehabt hätte - vielleicht lag es auch nur daran, dass Alben wie "Born In America" ein wenig untergingen, da die Aufmerksamkeit des Publikums auf einem sagenhaften neuen Genre namens "Thrash Metal" lag, an der Qualität ganz sicher nicht.
Mir gefällt das Album jedenfalls ausgezeichnet und ich lege es jedem, der vielleicht noch Berührungsängste mit der Forrester-Phase hat, ans Herz - es lohnt sich!

Punkte: 8.5 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.