Immolation Failures For Gods (1999) - ein Review von Akhanarit

Immolation: Failures For Gods - Cover
3
3 Reviews
16
16 Ratings
8.41
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


Akhanarit
25.10.2011 00:48

Puh, gar nicht so einfach, einfach mal ein Review für ein Immolation Album zu schreiben. Ich will es dennoch versuchen. „Failures for gods“ ist ein interessantes Album geworden. Und das gleich aus zweierlei Gründen! Erstens wegen des Sounds, bzw. der Produktion. Als ich die Scheibe das erste Mal auflegte, war ich ein wenig verwirrt, da die Drums und die Vocals schön klar aus den Boxen donnerten, die Gitarren (vor allem die Rhythm Guitar) aber kaum zu vernehmen waren, ausser Sänger Ross Dolan legte mal eine kleine Pause ein. Als der Opener „Once ordained“ dann vorbei war und „No Jesus, no beast“ los ging, waren die Klampfen zwar da, aber die Drums dafür deutlich in den Hintergrund gerückt worden. Nach 2 Durchläufen probierte ich es auf einer anderen Anlage, doch auch hier war ich von dem Soundbrei nicht sonderlich angetan und fast schon ein wenig enttäuscht von der CD. Die Lösung liess jedoch nicht lange auf sich warten, denn als ich mir das Album über die Kopfhörer in den Schädel prügeln wollte, war meine anfängliche Soundskepsis beinahe wie weggewischt. Lange Rede, kurzer Sinn… Wir haben es hier mit einem Kopfhörer – Album zu tun, denn anders wird man der Brachialität der Songs nicht gerecht. Zweitens ist die Aufmachung ein echtes Schmuckstück geworden. Das Cover ist brillant (Andreas Marshall war hier wieder Pinselschwinger!!!) und durch das oldschoolige Aufklapp – Booklet, in dem übrigens sämtliche Songtexte abgedruckt sind, lässt sich das eigentliche CD Cover sogar noch in der Grösse verdoppeln. Das alte Bandlogo mag zwar auf dem Cover selbst verschwunden sein, jedoch begrüsst es die „alten“ Fans im Booklet nochmals in amtlicher Grösse. So einfach zaubert man ein Lächeln auf die Lippen eines Immolation – Fans…

Thematisch sind die Jungs mal wieder in ihrer typisch – blasphemischen Art unterwegs und es wird Religionskritik an allen Ecken und Enden geübt, dass es eine wahre Freude ist. Dem Christentum zugewandten Personen wird die Band eh längst ein Dorn in deren Fleisch sein und diese sind demnach auch definitiv nicht die Zielgruppe. Wen das nicht stört kann mit der Party beginnen. Das Beste an Immolation waren für mich schon immer die Vocals von Ross Dolan, der auch auf „Failures for gods“ wieder erhaben und finster über allen Songs thront. Finstere Keller – Growls in den unteren Bereichen der Richterskala sind hier an der Tagesordnung, was manch einer unter Umständen etwas eintönig oder gar gleichförmig finden könnte. Für mich muss es dagegen genau so tönen, um meinen inneren (Un)Frieden zu finden und diese Musik richtig geniessen zu können.

Die Qualität der Songs weiss durchaus zu überzeugen. Kaum ein Takt bleibt gerade und gerade dieses Verschachtelte, Hochtechnische ist seit jeher ein Markenzeichen der New Yorker (Brutal) Death Metal Szene an der Schwelle zu Technical Death Metal. Am ehesten bleibt das eingangs erwähnte „No Jesus, no beast“ in Erinnerung, doch keine Sorge… Keiner der Songs fällt in der Wertung unterhalb der GUT – Marke, sondern findet irgendwo zwischen KLASSE und GEIL seine Position. Sehr gelungen ist auch das kurze Bass – Solo im Titeltrack und Songs wie beispielsweise „Unsaved“ oder „Your angel died“ sollten euch durchaus zu unterhalten wissen. Was mir hier aber noch ein wenig fehlt, ist ein richtiger Knaller. Den hat die Band leider vergessen mit auf’s Album zu packen. Die Gitarrensolos sind wie üblich kurz und knackig gehalten und scheuen nach Möglichkeit die Bezeichnung Melodie. Gefällig geht definitiv anders, denn mit verträumten Dur Harmonien haben Immolation soviel gemein wie R. Kallmund mit Konfektionsgrösse 0. Puristen die mit älterem Material von Immolation vertraut sind, können natürlich wieder blind zu greifen und auch Fans von Bands wie Suffocation oder Cannibal Corpse sei dieses Album auf diesem Wege durchaus empfohlen!

Punkte: 6.5 / 10


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