David Bowie The Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars (1972) - ein Review von Tammaray

David Bowie: Rise And Fall Of Ziggy Stardust And The Spiders From Mars, The - Cover
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37 Ratings
9.26
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Glamrock, Psychedelic Rock


Tammaray
28.01.2015 15:43

Kaum zu glauben, dass diese Scheibe erst seit etwa fünf Wochen in meinem Besitz ist. Kaum zu glauben, dass dieses Stück Musik tatsächlich ganze siebzehn Jahre vor mir zur Welt gekommen ist und der Mann, der es hauptsächlich geschrieben hat, mehr als doppelt so alt ist wie ich. Das, damit die Verhältnisse geklärt sind, denn das spielt durchaus eine Rolle. Ich komme aus einer völlig anderen Zeit, bin aufgewachsen mit einer Popkultur, die vielfältiger nicht sein könnte. Ich habe mir in meinen bisherigen Lebensjahren so einiges angehört und einiges schräg gefunden. Trotzdem haut mich dieses Album aufgrund seiner Schrägheit und Vielfalt zu Deutsch aus den Latschen.

Das fängt beim ersten Song „Five Years“ mit dem apokalyptischen Text und den unerwarteten Screams am Ende an und zieht sich ab da so durch. Ob schmuckvolle Zwischenparts wie etwa bei „Moonage Daydream“, nachdenkliche Klänge wie „It Ain’t Easy“, raffinierte Comedy wie der Text von „Starman“ oder Reisser wie „Sufragette City“ – auf dieser Scheibe gibt es eine Menge zu entdecken. Und ich schwöre, das Riff des titelgebenden „Ziggy Stardust“ ist DAS Sleaze-Riff schlechthin, vielleicht sogar das erste überhaupt. Irgendwo habe ich mal gelesen, Bowie soll den Glam-Rock erfunden haben. Ob das stimmt, weiss ich noch nicht, aber es ist auf jeden Fall deutlich herauszuhören, was für gewaltige Fussabdrücke er in unserer heutigen Musiklandschaft hinterlassen hat. Wohl bemerkt, ich kenne nun erst dieses eine Album von ihm (und ein paar Radio-Hits)…

Ich glaube, über die phänomenale Stimme muss ich nicht viele Worte verlieren. Sie erscheint mir hier aus eben erwähntem Grund überraschend frech. Bei so viel Leidenschaft und Facettenreichtum kann man das allerdings nur gut finden. ;-)

Sehr schön ist auch die Story mit dem zum Messias hochstilisierten Rockstar, der am Ende zum Fallen Hero wird. Als Thema an sich durchaus nichts Aussergewöhnliches, jedoch recht geistreich umgesetzt. So bedient sich Bowie z.B. verschiedener Perspektivträger/Erzähler, was ich sonst eher als typische Eigenschaft von Büchern kenne, weniger von musikalischen Konzeptalben. Ich habe dabei immer noch die Jahreszahl im Hinterkopf. Es ist unglaublich, dass ich junges Huhn das im Jahr 2015 hören kann und so viele Dinge darin finde, von denen sich manch ein Künstler von heute echt was abgucken könnte. Es macht mich richtig süchtig und wird auch bei mehreren Durchläufen pro Tag nie zu viel. Ich gehe auch nicht davon aus, dass sich das so schnell ändern wird, deshalb kommt diese Rezi jetzt schon.

10 Punkte bekommen bei mir prinzipiell nur meine All-Time-Favorites, und das ist auch schon der einzige Grund für den halben Punkt Abzug. Und „Soul Love“ vielleicht… ;-) Nun, vielleicht wird es eines Tages noch zu einem All-Time-Fave, Chancen hat es auf jeden Fall.

Punkte: 9.5 / 10


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