2007 stößt der heutige Sänger Arnel Pineda zur Band. Der hat zwar nicht die Ausstrahlung seiner Vorgänger, klingt aber zu 99,9 Prozent wie Steve Perry. Für Journey-Fans ist das ein absolutes Muss. 2008 geben die AOR-Götter dann endlich ein Lebenszeichen in Form einer CD von sich – und zwar im US-amerikanischen „Walmart“. Nur dort wurde „Revelation“ zunächst in die Regale gestellt. Zum Glück kann man das Teil mittlerweile auch regulär in Deutschland beziehen.
„Revelation“ klingt – teilweise auch soundtechnisch – nach Journey in der „Escape“-Phase. Als seien rund 30 Jahre nicht vergangen, wird als Opener der Ohrwurm „Never Walk Away“ aufgefahren. Und irgendwie singt hier tatsächlich Steve Perry. „Like A Sunshower“ bewegt sich ruhiger auf dieser Zeitreise ins musikalische Glück. Dieser absolut typische Journey-Song knüpft ebenfalls an die frühen 1980er Jahre an. Unglaublich. Es folgt das rockige wie herrliche „Change For The Better“, ein Song, der sich an der Bandphase der späten 1970er Jahre orientiert. „Wildest Dream“ führt das rockig weiter. Der Song blendet sogar mit wildem Klavier- und Gitarrenspiel jazzartig aus. Dafür waren Journey schon immer gut. Mit „Faith In The Heartland“ folgt eine melodische Halbballade aus der Escape-Phase. Ich bin jetzt tatsächlich beeindruckt. „After All These Years“ ist dann endlich der überfällige Journey-Schmachtfetzen. Keine andere Band beherrscht das sonst. Nun muss wieder Tempo aufgenommen werden. Das besorgen Journey mit „Where Did I Lose Your Love“ und marschieren mit einem Hammer-Refrain in Richtung des „Frontiers“-Albums. Unfassbar, doch Journey halten diese verdammt hohe Qualität mit der wunderschönen und toll gesungenen Rock-Ballade „What I Needed“. Das rockige „What It Takes To Win“ klingt etwas moderner, fügt sich aber nahtlos ein, ohne die Größe der anderen Songs zu erreichen. Ebenso modern aber deutlich besser kommt die Herz-Schmerz-Ballade „Turn Down The World Tonight“ daher. Das Stück könnte auch von Meat Loaf sein. Schließlich und endlich folgt das instrumentale wie spacig daherkommende Finale „The Journey (Revelation)“.
Mit diesem Comeback im Jahre 2008 hatte kaum noch jemand gerechnet. Wer ein Herz für die alten Gassenhauer der Band hat, für den ist das Album Pflichtprogramm. Es ist die beste Journey-Veröffentlichung seit „Frontiers“.
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Punkte: 8.5 / 10