Und im Gegensatz zum Bandnamen, kommen bei der Musik von VOLTAX auch garantiert keine wissenschaftlichen / klinischen Assoziationen auf. Dafür klingt gleich der Opener “Lord Of The Sluts“ viel zu wild und ungestüm, teilweise gar hektisch und mit hohem, aggressiven Gesang, nicht ganz unähnlich wie die Labelkollegen RAZOR FIST. Doch zum Glück wird der Stil im weiteren Verlauf stärker variiert, als man es zunächst vielleicht annimmt, denn bei “(Blackbeard) Wild Of The Sea“ kommt beschwingte Seeräuber-Stimmung auf und man bekommt eine sehr gelungene RUNNING WILD-Huldigung geboten, mit einem scharfkantigen Riff und galoppierenden Drums. Natürlich darf da auch der obligatorische Männerchor im Hintergrund nicht fehlen, eine tolle Nummer und ein echtes Highlight. Hier fällt auf, dass Sänger Jerry bei den langsameren Parts eine noch bessere Figur abgibt und es auch versteht, einen Song richtig zu bestimmen und zu veredeln. Mit “Strong Like Fire“ geht die A-Seite zu Ende und man vernimmt eine klassische 80er-Jahre-Hommage, bei der es vor allem der Mitsing-Refrain in sich hat und für Stimmung sorgt. Doch auch auf der B-Seite gibt man sich keine Blöße und reiht munter einen Kracher an den anderen, ohne zwar absolute Genialität erkennen zu lassen, aber trotzdem erfrischend, ehrlich und im Endeffekt auch voll überzeugend. Mit “Mataviejitas” und “Amo De Las Callejeras“ hat man noch zwei spanisch eingesungene Songs platziert, die wie ein feuriges Chili im Eintopf dem Ganzen noch zusätzliche Würze verleihen, da sie noch einen Tick leidenschaftlicher eingespielt und vor allem eingesungen wurden.
Man merkt es hoffentlich an dem Geschriebenen, VOLTAX vermitteln mit ihren richtig gut gemachten Songs Spaß, ungekünsteltes Metal-Feeling und eine Prise Exotik. Wer bisher mit der mexikanischen Metalszene noch nichts anfangen kann, der könnte hier vielleicht genau den richtigen Anfang wagen. Es müssen ja nicht immer Skandinavier oder Amerikaner sein.
Bewertung 8/10
Sgt. Kuntz für www.metallized.de
Punkte: 8 / 10