Communic präsentieren zwei Jahre nach ihrem letzten genialen Album nun ihr drittes. Man sagt, das dritte Album sei das magische Album. Es sei das Album, welches den weiteren Verlauf der Band entscheidet. Ich finde, dem ist nicht immer so. Falls doch: Communic haben es auf jeden Fall geschafft, über die Runden zu kommen. Das Album weist erneut eine hohe Anzahl guter Melodien auf, verknüpft mit tollem Gesang. Jedoch ist es anders im Vergleich zu den beiden Vorgängern. Dort war es noch so, dass die Songs irgendwann richtig hängen blieben, man ihre einzigartigen Melodien nicht mehr loswurde. Das neue Album ist in der Hinsicht schwerer verdaulich. Man braucht mehrere Durchgänge, bis sich die Songs im Gehirn festsetzen. Manche tun das auch nicht auf Dauer. All das klingt jetzt wie ein furchtbarer Verriss, das soll es jedoch nicht darstellen. Die Norweger spielen weiterhin auf hohem Niveau. Vielleicht hilft eine Songbeschreibung hier wirklich am ehesten weiter:
On ancient Ground - Der Opener des Albums. Dieser zählt zu den besten Songs des Albums, er geht noch relativ leicht ins Ohr und hat einen bombastischen Refrain. In diesem werden zwei Gesangsspuren übereinander gelegt und somit eine Tonburg aufgebaut, welche danach in sich zusammen fällt. Das kommt genial rüber und macht den Song so gut. Es werden auch noch ein, zwei andere musikalische Einflüsse verwendet, welche jedoch nie Überhand nehmen.
Unpredictables of Life - Ein für Communic-Verhältnisse kurzer Song mit seinen 6:40 Minuten Spielzeit. Dennoch ist er sehr gut. Er kommt eingängig daher und hat ebenfalls einen tollen Refrain. Alle Elemente des Songs greifen gut ineinander und erzeugen so ein Gesamtbild, welches man so schnell nicht los wird. "Kurz", knackig und gut sozusagen!
"Payment of Existence" hat sich seiner Existenz bezahlt gemacht. Es ist ein gutes bis sehr gutes Album geworden. Dennoch, es bleibt nach Genuss dieses Albums ein kleiner bitterer Nachgeschmack zurück. Es ist nicht schlecht, aber es ist ungefähr so: Hörte man "Waves of visual Decay" war es so, als würde man einen leckeren Teller Spaghetti mit Tomatensoße und frischem Parmesan essen. Bei "Payment of Existence" kommt der Parmesan aus der Tüte. Es gibt also einen leichten Qualitätsabfall. Mein Tipp an die Band wäre für das vierte Album auf Basis des zweiten anzufangen und erneut so etwas Geniales zu kreieren. Dann klappt's auch wieder mit einer höheren Note.
Punkte: 8.5 / 10