Gorgoroth Under The Sign Of Hell (1996) - ein Review von purplemaniac

Gorgoroth: Under The Sign Of Hell - Cover
1
1 Review
11
11 Ratings
8.14
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal


purplemaniac
05.04.2010 15:12

Quelle : Metal1.info :

Beschäftigen wir uns heute einmal mit einer ganz großen Scheibe dieses Genres und zwar mit „Under the Sign of Hell“ von GORGOROTH. 1997 per Malicious Records veröffentlicht, ist diese Scheibe die Letzte der großen Drei von GORGOROTH. Alles danach konnte meiner Meinung nach nicht völlig an diese Ära anknüpfen. Apropros Ära: Grim, welcher auch bei Borknagar und Immortal aktiv war, brachte sich 1999 um. Derzeit glänzt diese Band eher dadurch, mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. Doch nun soll nur dieses Album zählen.
Das Booklet ist recht knapp gehalten, auf der Frontseite sieht man ein Bild eines Waldes bei Mondenschein, welches farbumgekehrt ist und so eine nicht zu leugnende bizarr-düstere Atmosphäre vermittelt. Im Inneren befindet sich ein Text auf Norwegisch, kann ich also nicht viel zu sagen. Dasselbe auf der Rückseite des Booklets. Auf der Hinterseite der Hülle ist übrigens jene bekannte Skizzierung des Menschen von da Vinci zu sehen, der allerdings eher wie die dunkle Seite von dem Menschen da Vincis aussieht und dieses Werk gelungen repräsentiert.

Neun Lieder erwarten den geneigten Hörer hier, die ein wenig mehr als 30 Minuten ausmachen. „Revelation of Doom“, bei dem Ares(heute bei Aeternus aktiv) den Bass bediente, macht den Anfang. Dreckig, scheppernd ertönt es aus den Boxen, hämmernde Drums und eine wilde, hasserfüllte Stimme. Monotonie wird nicht gerade klein geschrieben, doch hier bringt sie das nötige Gefühl mit sich. Kurze Zeit später verfällt das Stück wieder in blinde Raserei.
„Krig“ schliesst daran nahtlos an, schnell-hämmernd dröhnt es einem entgegen, doch gleich darauf ein kurzer Tempo-Wechsel, bis es dann wieder in die Vollen geht. Variiertes Riffing, famose Melodien, eine disharmonische Eleganz macht sich breit. Mit „Funeral Procession“ folgt dann ein wahrlicher Höhepunkt der Scheibe. Ein genialer Anfang, veredelt durch das Gekeife von „Pest“, dann ein kurzer Übergang ins Midtempo, bevor die Rohheit wieder durchschlägt und deren Charme man sich nicht zu entziehen vermag. Der Schluss, eine Art winterliches Rauschen geht dann nahtlos in den Anfang des nächsten Songs „Profetens Apenbaring“ über, der genau so beginnt. „Profetens Apenbaring“ beginnt generell interessant. So verweilt die Gangart zunächst auf einer niedrigeren Stufe und es erklingt ein klarer Gesang, welcher einem die Kälte ins Gesicht haucht. Ansonsten ist der Gesang hier teilweise sehr extrem und mit soviel Hass und fast schon Wahnsinn herübergebracht, daran können sich unzählig viele Sänger des Black Metal-Sektors ein Beispiel nehmen.

Nummer fünf ist eine Art Interludium; welches „Postludium“ heisst; es ertönen nicht definierbare Geräusche und eine verzerrte Stimme, die bedrohlich und eisig wirken, man vermag es fast selbst zu spüren. „Odeleggelse og Undergang“ erschallt danach aus der Anlage und bringt diese unglaublich grandios-keifende Stimme mit sich. Nach eineinhalb Minuten wird das Lied dann sehr schleppend, instrumental sehr überzeugend dargeboten. Das Stück erscheint nahezu verzweifelt. Nach gut drei Minuten zelebrieren die Norweger dann wieder altbewährtes: Monotone aber geniale Riffs, prügelnde Schlagwerk-Arbeit und abstrus-schmerzerfüllter Gesang.
„Blood Stains the Circle“ folgt danach in einem ausladendem aber packendem Gewand. Man durchlebt es selbst. Das vorletzte Opus „The Rite of Infernal Invocation“ ist das längste Stück von „Under the Sing of Hell“ und lässt den Hörer nicht frei aus dem Bann dieser Scheibe. Hier haben die Norweger die Grenzen der Extremität ausgelotet durch beispielsweise übersteuerte Gitarren. Nach gut vier Minuten hört man dann nur noch ein Rauschen welches, je länger es andauert, eher wie die letzte Ruhe vor dem Sturm wirkt; bedrohlich schreitet es voran. Man hat das unnachgiebige Gefühl, dass gleich noch Etwas geschieht. Doch plötzlich ebbt das Geräusch ab und „The Devil Is Calling“ ertönt und setzt den gelungenen Schlusspunkt.
Texte liegen keine vor aber wie bei allen GORGOROTH-Werken wird es hier um Satan und Hass gegen das Christentum gehen.

Das Fazit also ist, dass nur die Spielzeit zu kurz ist, obwohl ich nicht sicher sagen will, dass „Under the Sign of Hell“ dann auf diesem hohem Niveau geblieben wäre. Diese geniale Kombination der verschiedenen Parts macht letztendlich das Überragende aus. So hat das Werk eine ganz eigene Mystik, man mag sich hiervor verneigen. In dieser Zusammensetzung agierte die Band leider zu kurz und es beschleicht einen die Wehmut, dass auch GORGOROTH hier ihre Glanzlichter setzten und diese wohl auch niemals mehr erreichen werden. Bedauerlich.

Punkte: 9 / 10


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