Fester Winter Of Sin (1992) - ein Review von Akhanarit

Fester: Winter Of Sin - Cover
1
1 Review
3
3 Ratings
8.67
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal


Akhanarit
05.10.2011 12:37

Das Debüt – Album der Norweger fand nie grosse Beachtung in der Szene und selbst heute wissen nur ein paar Die – Hard – Freaks von der Existenz dieser Band. Liebhaber und Fans haben dieses Album sowie den Zweitling „Silence“ eh längst in ihr Herz geschlossen. Den unbedarften Gesellen sei dieses Album folgendermassen erklärt:

„Winter of sin“ ist ein gewöhnlicher Black / Death Release und unterscheidet sich doch stark von dem Gros der damals zeitgleich erschienen Alben dieses Genres. Zwar beinhaltet diese Scheibe die rohe, ungeschliffene Urgewalt der jüngeren Darkthrone oder auch Emperor Releases, zielte allerdings nie auf deren Geschwindigkeit und Raserei ab, sondern wilderte stattdessen in doomigeren Gefilden. Auch sonst sind Fester musikalisch dem klassischen Heavy Metal immer ein Stück näher als dem typischen Black Metal Norwegischer Prägung. Immer wieder werden die Songs gebremst und die Riffs ziehen sich wie ein Lavastrom durch die Gehörgänge. Dazu kommt das absolut irre, heisere Gekeife von Sänger Rolf Tommy Simonsen. Die Vocals stellen aus meiner Sicht den einzigen kleinen Minuspunkt im Gesamtkonzept dieses Werkes dar, was jedoch Geschmackssache sein dürfte. Mir persönlich sagte in dieser Hinsicht das Zweitwerk eindeutig mehr zu. Jedenfalls fanden Fester nie das Gehör, das ihnen gebührt hätte und nachdem auch der Nachfolger nicht den gewünschten Erfolg brachte, brach die Band für geschlagene 17 Jahre auseinander. Eine Reunion fand erst im Jahr 2010 statt.

Stücke wie beispielsweise das beklemmende „The ancient gods wore black“ bauen eine exzellente Gruselkulisse vor dem geistigen Auge des Hörers auf und wissen ihn dort zu packen, wo es eigentlich schon wieder weh tut. In den tiefen Abgründen der eigenen Seele. Lieder über Selbstmord – Phantasien (Winter of sin, Entering) sind ebenso zu finden wie jene, die sich vom Licht abwenden und der dunklen Seite huldigen (The ancient gods wore black). Songs der Marke „Senses are the true you“ animieren hingegen herrlich zum selber Denken, anstatt der Masse hinterher zu laufen. Ein Album mit einem breitem Spektrum an Abwechslung also, das auch vor verträumten Soli nicht zurückschreckt (Liberation) und in gewisser Weise schon andeutete, in welche Richtung sich die Band entwickeln würde. Dieses Album ist blasphemisch, kompromisslos und in der Erstauflage nur noch sehr schwer und für teuer Geld zu ergattern. Glücklicherweise gibt es (wie auch beim „Silence“ – Album) eine Neuauflage, die mit je einem Bonus (Live-) Track aufwarten kann. Wer jetzt nicht zugreift, ist eindeutig selber Schuld!

Punkte: 7 / 10


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