Sadus Illusions (1988) - ein Review von Lord

Sadus: Illusions - Cover
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1 Review
15
15 Ratings
9.07
∅-Bew.
Aka: Chemical Exposure
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Thrash Metal


Lord
06.05.2010 11:16

1988 waren die geilsten Thrashmetal-Alben bereits veröffentlicht und die Szene hatte ihren kreativen peak erreicht, es konnte also nur noch bergab gehen...
Leider sahen das viele Bands und Labels anders und so wurde der Metal-Markt mit vielen unnötigen, langweiligen Produktionen überflutet - selbst Szenengrössen sackten je länger desto mehr in die Bedeutungslosigkeit ab und wiederholten sich x-fach oder wurden satt...

Metallica, denen man wegen ihres "One"-Videos Ausverkauf nachzureden versuchte, hielten jedoch dagegen und machten deutlich, dass auch 1988 etablierte Bands durchaus NICHT ausgedient hatten und sich eben bloss nur wiederholten oder gar nachliessen; mit "...and justice for all" legten sie einen tonnenschweren Meilenstein des Thrashmetal vor, an dem sich viele Bands noch jahrelang zu messen versuchten... Leider aber war das fast schon eine Ausnahme; selbst Slayer schalteten 1988 auf "South of heaven" einen Gang zurück und enttäuschten damit viele alte Fans. Zudem kam ein anderer Trend auf in den späten 80ern; der Death Metal. Und die Verschmelzung aus Thrashmetal und Death Metal - nachzuhören bei Sepulturas "Beneath the remains" oder Incubus' "Beyond the unknown", um zwei Beispiele zu nennen.

Nun gut - was hat das alles mit Sadus zu tun? Eigentlich wenig - ausser eben, dass sich die 1984 gegründete Band aufmachte um mit dem 1988 in Eigenregie veröffentlichten Debutalbum "Illusions" dem zu fröhnen, was zu jener Zeit viele Thrashbands nicht mehr auf die Reihe kriegten; sauschnellem, ultra-aggressivem, brachialem, brutalem Lärm - dazu technisch noch auf einem sehr hohen Level!!

"Illusions" ist eine Mischung aus Highspeed-Thrashmetal, teils fast schon Black Metal-mässigem Gebrüll, Drumattacken, fiesen sowie messersscharfen Powerriffs und einer unheimlichen Intensität, wie sie 1988 leider Mangelware war. Ich kann die Scheibe, auch wenn sie komplett anders klingt, nur mit dem 85er Exodus-Debut "Bonded by blood" vergleichen, das ähnlich kompromisslos drauflos ballert.

Das Debüt wurde leider noch nicht gross beachtet - erst die Nachfolger, die dann auch auf einem amtlichen Label released wurden (Roadrunner), fanden den Weg auf viele Plattenteller diverser Haushalte. Nur war da für mich die Spontanität der Band viel der technsichen Souveränität gewichen, was die Alben weniger intensiv und etwas konstruierter und somit für mich anstrengender zum anhören macht - jedoch blieben Sadus eine gute Truppe.

"Illusions" bleibt für mich das beste Sadus Werk! Saufette 9,5!!!

Punkte: 9.5 / 10


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