Saviour Machine II (1994) - ein Review von Kubi

Saviour Machine: II - Cover
1
1 Review
14
14 Ratings
9.25
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Epic Metal, Gothic Metal, Progressive Metal


Kubi
11.06.2008 16:25

Hattet Ihr es auch schon einmal, dass Ihr eine CD/LP gesehen habt und euch das Cover irgendwie magisch anzog und man beim lesen der Songtitel wusste, dass man diese CD kaufen muss??

So ging es mir jedenfalls mit dem zweiten Werk von SAVIOUR MACHINE und diese Anziehungskraft hat mich nicht getrogen, denn ich habe eine der außergewöhnlichsten Bands der 90er Jahre für mich entdeckt.

Entdeckt haben SAVIOUR MACHINE 1996 auch Massacre Records, die das 1994 in Eigenregie veröffentlichte Album in leicht überarbeiteter Version (anderers Cover, leicht überarbeitete Songs) noch mal auf den Markt warf.

Den Stil von SAVIOUR MACHINE zu beschreiben, ist nicht einfach. Während auf dem Debüt noch metallische, epische, treibende Songs zu hören waren, geben sich SAVIOUR MACHINE auf diesem Werk wesentlich orchestraler, ruhiger und avantgardistischer. Die Gitarrenarbeit von Jeff Clayton ist auf das wesentliche reduziert, sprich er spielt sehr songdienlich ohne ellenlange Solofrickelparts, welche auch gar nicht zu den Songs passen würden. Ähnlich unaufdringlich ist die Rhythmus-Abteilung mit Dean Forsyth am Bass und Jayson Heart am Schlagzeug. Die Hauptdarsteller sind ganz eindeutig Pianist (Keyboarder wäre hier ein Schimpfwort!) Nathan van Hala und der charismatische Sänger Eric Clayton, dessen theatralische Stimme den Songs seinen Stempel aufdrückt.

Die Songs leben von Ihrer Intensität, den spannenden Songstrukturen und eben dem Gesang von Eric Clayton. Im Prinzip brauch ich hier gar kein Stück aufzählen, da jedes für sich ein Meisterwerk ist und auf einem Level steht, welches jenseits allem Messbaren ist. Dennoch möchte ich Euch einige Highlights vorstellen, damit Ihr einen ungefähren Eindruck habt, was die Magie dieses Werkes ausmacht:

Da hätten wir den Opener "Saviour Machine I", der mit einer bedächtigen Piano-Melodie beginnt und nach ca. 3:00 min zu einem episch-bombastischen Knaller umschlägt, um dann wieder zurück zukehren in die bedächtige Phase zu Beginn.

Das folgende vom kurzen Instrumental "The Gates" eingeleitete "Enter The Idol" ist schon der 'härteste' Track des Albums, obwohl auch er mit einem episch-orchestralen Mittelpart aufwartet.

"Child In Silence" ist eine tolle Ballade, die gegenüber der 94er-Version am stärksten überarbeitet wurde und einen neuen, völlig genialen Mittelteil verpasst bekam. Allein dieser Part hat mich dazu bewogen auch die neue Version zu kaufen. Hmm, eigentlich ist Ballade nicht das richtige Wort, da der Song nicht irgendwie kitschig klingt oder so, sondern wieder von den tollen Piano-Parts getragen wird und sehr klassisch aus den Boxen kommt.

Das Herzstück des Albums ist das 16-minütige "The Stand", welches als kleine Oper durchgehen würde. Eine langsam aufbauende Spannung, die einen fesselt und auf eine emotionale Achterbahnfahrt schickt.

Der Hammer dieses ausnahmslos mit Perlen versehenen Albums ist aber "American Babylon", dass von der grandiosen Gesangsleistung Eric Claytons getragen wird. Auch hier ein ruhiger, vom Piano vorgetragener Beginn, der von einer wundervollen Vocalline veredelt wird, ehe der Song nach ca. 4:30 eine von einer Querflöte eingeleitete Wendung nimmt und mit einem einfach unbeschreiblichen Part fortfährt, in dem Eric Clayton alle Register seines Könnens zieht.

Das von "Overture" eingeleitete Doppel "Love Never Dies" und "Saviour Machine II" sind noch mal episch-orchestrale Songs von selten gehörter Schönheit.

Vergleichen kann man SAVIOUR MACHINE meiner Meinung nach mit keiner Band, aber die, die es versuchen nennen gerne die ruhigen Songs der DREADFUL SHADOWS oder SECRET DISCOVERY als Vergleich. Dem kann ich mich aber nur stellenweise anschließen.

Ich empfehle das Album lieber einfach allen Fans düsterer, orchestraler, epischer und emotionaler Musik, die nix gegen einen theatralischen Sänger haben.

Anspieltipps: Saviour Machine I + II, American Babylon, Child In Silence, Love Never Dies

http://www.powermetal.de/review/review-733.html

Punkte: 10 / 10


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