Testament The New Order (1988) - ein Review von Bakefish

Testament: New Order, The - Cover
2
2 Reviews
50
50 Ratings
8.83
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Thrash Metal


Bakefish
16.11.2016 21:11

Man kann den Sprung von "The Legacy" zu "The New Order" in etwa mit Metallicas "Kill 'em All" zu "Ride the Lightning" vergleichen. Obwohl gerade mal ein Jahr vergangen ist, haben sich Testament sowohl in Bezug auf die Texte als auch auf die Musik stark weiterentwickelt. Einerseits hat Sänger Chuck Billy die Texte nun selbst geschrieben (beim Vorgänger war es noch der vorherige Sänger Steve Souza), andererseits ist es einfach die Erfahrung, die mit der Zeit kommt.
Es geht schon mal etwas ungewöhnlicher los. Der erste Song "Eerie Inhabitants" startet mit einem akustischem Gitarrenintro, bevor es dann brachial als Thrash weitergeht. Anschließend kommt der etwas langsamere Titelsong, der aber doch schon etwas zu schnell ist, um noch als Midtempo durchzugehen. Die beiden folgenden Songs "Trial by Fire" und "Into the Pit" drehen dann nochmal ordentlich auf und servieren Nackenbrecherkost feinster Güte. Das anschließende Instrumentalstück "Hypnosis" gibt sich da etwas gemächlicher und bietet für knapp zwei Minuten eine Gelegenheit zum Durchschnaufen. Bitter nötig, denn der anschließende Song "Disciples of the Watch", der auch erst mit einem relativ gemächlichen Gitarrenintro beginnt, haut dann so heftig durch, dass es fast vom Stuhl haut. "The Preacher" als Song Nummer 7 macht da keinen wirklichen Unterschied. Anschließend kommt eine Coverversion eines Areosmithhits namens "Nobody's Fault", bevor mit "A day of Reckoning" nochmal kurz reingedrückt wird. Ganz am Schluss kommt dann nochmal ein komplettes Instrumental namens "Musical Death (A Dirge)", welches alles abrundet und etwas gemächlicher auslaufen lässt.
Instrumentals? Ne Coverversion? Ach was, ist ja ein Unterschied zum vorherigen Album! Allerdings. "The New Order" ist in praktisch allen Belangen eine wesentliche Weiterentwicklung zu "The Legacy". Klar, es geht immer noch um hauptsächlich religiöse, okkulte oder einfach apokalyptische Themen und auch hier ist die Grundstimmung eher düster. Doch es klingt satter, die Riffs komplizierter, die ganze Musik reifer und halt auch wesentlich abwechslungsreicher. Es gibt akustische Parts, fette Nackenbrecherriffs, gemächlichere Parts, sogar italienisch klingende Elemente - Skolnicks breiter Ausbildung sei Dank! Das macht das Album auch einfach hörenswerter und bleibt somit auch ein Stück mehr in Erinnerung. Musikalisch leisten die Jungs mal wieder alles. Skolnick und Petersons Gitarrenarbeit ist mal wieder famos, Christian bleibt seinem tollen Basspiel treu, Clemente haut weiter drauf, was das Zeug hält und Billy am Mikro gibt sich mal wieder alle Mühe, schön seiner Wut laut Luft zu machen.
Einen Unterschied gibt es aber noch: "The New Order" ist ein Stück langsamer als sein Vorgänger, Etwas, das ich in Anbetracht der Vielfältigkeit aber gerne in Kauf nehme.
Fazit: Geiles Album. Auch, wenn ich den Titelsong und das Cover jetzt nicht so megatoll fand und auch der etwas blecherne Klang anfangs noch gewöhnungsbedürftig sein mag, hab ich richtig viel Spaß mit "The New Order" gehabt. Tolles Teil!

Punkte: 9 / 10


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