Destruction Eternal Devastation (1986) - ein Review von Lord

Destruction: Eternal Devastation - Cover
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1 Review
19
19 Ratings
8.84
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Thrash Metal


Lord
13.05.2010 19:02

Destruction liebt man oder hasst man - jedermans Sache ist die Band bestimmt nicht! Allein Schmiers kehliger Kotzgesang wirkt auf viele Metalheads verstörend, nicht oft musste ich von Kumpels damals hören "die Musik ist hammer, aber der Typ nervt mit seinen Schreien" - nun, ich weiss was gemeint ist, denn mir geht's bei den alten Slayer ähnlich; Tom Araya hat damals ja auch immer wieder screams eingesetzt, die ich eher überflüssig fand. Bei Destruction habe ich damit allerdings weniger Probleme, keinen Plan warum. Dennoch klingt Schmier wie kein Zweiter im Thrashmetal-Genre und das gibt der Band eine wichtige Marke der Eigenständigkeit!

"Eternal devastation" ist die bereits 3. Studioschreibe und wurde 1986 veröffentlicht. Nachdem man mit sich dem etwas chaotischeren Longplayer-Debut "Infernal overkill" 1985 etablieren konnte, spielte die Band am damaligen Montreal-Festival "World War III" zusammen mit Celtic Frost und Possessed und stellten sich einem Publikum vor, das somit auch die Deutschen zur Speerspitze des extremen Thrashmetals auserkoren - die Grenzen von Thrash/Death/Blackmetal waren ja noch sehr undeutlich und irgendwie waren diese Bands um 1985/86 oft in allen Lager ein bisschen tätig. Das so richtig zu unterscheiden ist nicht ganz so einfach und auch nicht wirklich relevant. Man kann jedenfalls schon einen Unterschied hören zwischen den Amis Metallica und Slayer, die eine eher reine Form des Thrashmetals zockten und den deutschen Kollegen Destruction, Sodom und Kreator, die zu jener Zeit eigentlich eigenständiger klangen als auf späteren Werken. Unübertroffen bleiben aber die Schweizer Hellhammer/Celtic Frost, die was ganz Neues darstellten - auch wenn Tom "Warrior" Fischer in Interviews verlauten liess, dass seine alte Band Hellhammer eine schlechte Venom-Kopie war - ich persönlich finde, dass zwischen den Bands Welten liegen.

Zurück zu "Eternal devastation"; eröffnet wir die LP mit einem Intro und dann geht's mit dem fiesen Kracher "Curse of gods" los - eine Granate. Der Track "Life without sense" (der 1989 als Titel für die Live-Scheibe sowas wie Pate stand - Live without sense) kommt im eher gedrosselten Tempo daher, jedoch tonnenschwer wie ein Panzer - bis heute einer meiner liebsten Destruction-Tracks, besonders der "..life without sense"-Part ist immer wieder HAMMER!
Auf der B-Seite gibt's mit "United by hate", dem instrumentalen "Upcoming devastation" und vorallem dem gnadenlosen Rauswerefer mit WUNDERSCHÖNEM Intro "Confused mind" wieder ordentlich was auf die Glocke. Die Scheibe ist unheimlich aggressiv, die Gitarren übelst fies verzerrt, was dem Sound eine durchdringende Kraft verleiht - natürlich ist es eine eher einfache Produktion, aber diese Scheiben müssen nunmal so klingen, das schreddert richtig!!

Mit "Eternal devastation" gelang den Herren Schmier (Bass/Vocals), Mike (Gitarre) und Tommy (Drums) eine Hammerscheibe des frühen Thrashmetal - direkt, zornig, hart, fies und auch etwas düster - musikalisch interessant und technisch sicher auch ganz in Ordnung - natürlich gibt es virtuosere Bands als Destruction, doch an Leidenschaft fehlt es den Deutschen auf keinen Fall.
Album = KILLER!! Muss man haben. 10!

Punkte: 10 / 10


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