Linkin Park Minutes To Midnight (2007) - ein Review von walzenstein

Linkin Park: Minutes To Midnight - Cover
1
1 Review
37
37 Ratings
6.54
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Alternative Rock, Nu Metal


walzenstein
19.09.2010 16:01

LINKIN PARK ist so eine Band, bei der echte Metaller nicht zugeben, dass sie sie mögen. Und zu Hause haben sie zumindest die ersten beiden offiziellen Alben von ihnen. Nun, ich gebe zu, dass ich LINKIN PARK gar nicht verkehrt finde. Alben besitze ich allerdings keine. Ähm … nun gut, dafür hat meine Frau diese Alben. Und wenn ich dann solch gelungene Alben, wie „Meteora“ oder „ Hybrid Theory“ höre, dann erstaunt es mich, dass es im Nu Metal Bereich doch so eigenständige und ideenreiche Bands wie LINKIN PARK gibt.
Nun liegt mir hier das neueste Werk der sechs Amis vor und ich höre es mittlerweile wohl zum siebten Mal. Weil ich’s so geil finde? Nein, weil ich noch immer nach dem roten Faden suche, der hier irgendwo versteckt sein muss. Aber wo?

Vielversprechend beginnt das Album mit einem Intro, das ruhig beginnt, um dann mit treibenden Gitarren auf den Rest vorzubereiten. Rockig geht’s dann auch los mit „Given Up“, bei dem Chester seine geile Stimme ausreizt. Aber irgendetwas fehlt hier. Ja, ich hab’s! Es klingt alles recht kraftlos, außer dem Mittelstück des Songs, bei dem Mr. Bennington mal wieder kreischt, dass ihm die Adern aus dem Hals springen müssten. „Leave Out All The Rest“ ist dann eine von LINKIN PARKs, bis dato, seltene Balladen. Gelungen und sehr einfühlsam. Typisch auch der nächste Track „Bleed It Out“, bei dem sich Chester und Mike den Gesang bzw. die Raps teilen. So kennt man die sechs Jungs. Bei „Shadow Of The Day“ schoss mir gleich eine Band in den Kopf: Aha, hier kommt was von U2! Mitnichten. Auch wenn sich die Musik stark nach den Iren anhört, ist hier LINKIN PARK am Start. Dann die erste Single-Auskopplung „What I’ve Done“. Als ich den Song das erste Mal bei MTV hörte, war ich schon arg enttäuscht. Kraftlose, punkige Gitarren, aber mit einem ansonsten feinen Arrangement. Aber hier fehlt die gewohnte LINKIN PARKsche Power. Was das nächste „Hand’s Held High“ soll, weiß ich auch nicht so genau. Es kommt mir so vor, als wenn Mike dieses Lied nicht mehr auf seine Fort Minor-LP raufbekommen hatte und es nun hier mit eingebaut hat. Ein (fast) reiner HipHop-Track mit einem Chorus, der mir die Schuhe auszieht. Bloß die Skip-Taste…! Nun kommt mein Highlight des Album: „No More Sorrow“! Ein Track, der auch auf „Hybrid Theory“ oder „Meteora“ hätte sein können. Drückender Bass, Riffs, die einfach gut sind und Chesters einmalige Stimme. Geil! Ja, was den Rest betrifft… Tonne! Langweilig! Dahinplätschernd! Bedeutungslos! Dafür, dass LINKIN PARK angeblich 100 Songs zur Auswahl für „Minutes To Midnight“ hatten, haben sie hier wohl den größten Müll rausgesucht. Einfach nur lahmarschig.

Rick Rubin hat diese Scheibe produziert, aber auch er kann nicht aus Scheiße Bonbons machen, so wie bei fünf Stücken dieses Albums. Eine LP mit zwölf Titeln rauszubringen, von denen fünf grottig sind, ist einfach zu wenig. LINKIN PARK Fans dürften beim ersten Hören enttäuscht sein, aber mit der Zeit ihre Leckerlis rausgepickt haben. Naja, „Minutes To Midnight“ ist besser, als das mehr als überflüssige Release mit JAY-Z, aber das ist auch keine große Kunst. Ich hoffe jedenfalls, dass LINKIN PARK wieder zurück in ihre Spur finden und solche Songs, wie „Hands Held High“ oder „In Between“ in Zukunft außen vor lassen und vor allem solch ähnliche Kracher wie „Easier To Run“ oder so mal wieder auf Vinyl bringen. Nichts desto Trotz; es gibt wirklich feine Stücke auf diesem Silberling und die darf man nicht außer Acht lassen.

Punkte: 6 / 10


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