Tyrant Mean Machine (1984) - ein Review von Lord

Tyrant: Mean Machine - Cover
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1 Review
14
14 Ratings
8.57
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Speed Metal, Thrash Metal


Lord
07.05.2010 13:59

Nichts Neues, jedoch eben doch geiler Heavy Metal kam im Herbst 1984 aus Süddeutschland (Ulm) angekesselt.

TYRANT - nicht zu verwechseln mit den NWoBHM-Helden oder der US-Powerfront gleichen Namens - fanden sich schon in den frühen 80ern zusammen, zu einer Zeit, als unendlich viele Bands in Deutschland den Mödl-Aufstand probten. Zuerst war es eine reine Heavy Metal-, um 1983/84 wurde es dann eine Thrash Metal-Welle. Deutschland war aktiv, hatte eine unheimlich intensive und leidenschaftliche Metal-Szene mit teils supergeilen Bands.

TYRANT sind alles andere als originell - dafür spielen sie dreckigen, straighten, unverschnörkelten Geradeaus-Schäbi-Metal (hier positiv zu verstehen)! Manchmal erinnern sie an Motörhead, manchmal an Accept, zwischendurch ein bisschen WASP - oft klingt es nach Punkrock... einfach alles, was dreckigen Metal ausmacht. Kein unnötiges Solo-Gewichse, wie es bei vielen Metal-Bands der Fall ist, kein oberintelligentes Langweiler-Songwriting, nein; Haudrauf-Proll-Metal zocken sie... Und das machen sie gut!!
Die meisten Songs wurden noch von Gitarrist Ralf Hollmer mitgeschrieben, der nach der Single "I wanna make love" (1982 - auf "Mean machine" in einer Re-Recorded-Version auch enthalten) TYRANT verliess und Vampyr in's Leben rief.

Gestartet wird mit einem Schuss - blaze - "Free for all" ballert aus den Boxen und geht auf die 10. Sehr punkig angehaucht mit geilem Tapping-Solo.
"Making noise and drinking beer" ist das Motto des Albums; Spass!! Ich denke mal, TYRANT nahmen sich selber auch nicht allzu ernst, das beweist schon das lächerliche Foto auf dem Back-Cover, das unmöglich ernst gemeint sein kann... zu komisch!
"Wanna make love" mit Orgasmus-Gestöhne einer Lady macht den Spass-Faktor nochmals deutlich, ohne jedoch als Parodie verstanden zu werden. Die Musik ist trotz dem Spass gut! Gesanglich klingt das ganze sogar minim nach Tom "Warrior" Fischer von Celtic Frost.
Mit "Tyrant" wird gleich stark in die B-Seite von "Mean machine" gestartet.
"Invaders" ist im Kaliber von "Free for all"; ziemlich punkig, straight, mit guter Melodie und eben sehr geil!! Nix für Klugscheisser-Musikhörer.
"Grapes of wrath" ist ein im Midtempo angelegter Stampfer mit Mitgröhl Refrain; "Grapes-of-WRATH"!!!!
"Blood suckin' woman" ist eine kleine Hymne und zählt für mich zu den musikalischen Highlights dieser Scheibe... Einfacher Heavy Metal wie er sein muss... geil!
Der Rauschmeisser "Killer cat" drückt das Gaspedal nochmals voll durch - wieder eine erhebliche Punk-Schlagseite ist ausmachbar. Schnell, dreckig, prollig!!
Lediglich "I'm ready" fällt bei mir durch, der Rest ist wasserdicht und ROCKT!!

TYRANT veröffentlichten bis ende der 80er noch 3 weitere Studio-LPs und ein Live-Album (das keiner braucht). "Mean machine" ist die für mich stärkste Platte, vorallem der Nachfolger "Fight for your life" und auch das 1986er "Running hot" - zwar immer noch dreckig - müssen hinten anstehen.

"Mean machine" macht Spass und riecht nach Bier, Zigaretten und Schweiss. Dreckig, eklig, direkt...

Punkte: 7.5 / 10


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