Bloodshed Bloodshed (2000) - ein Review von DarkForrest

Bloodshed: Bloodshed - Cover
1
1 Review
2
2 Ratings
6.25
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


DarkForrest
13.05.2015 12:12

Bloodshed sind eine kleine, immer noch aktive Death-Metal Band, die zwar schon seit über 20 Jahren bestehen, aber noch nicht sonderlich viel rausgebracht haben. Zum ersten mal bin ich auf die Band durch den Sampler-Beitrag „Return oft he Legion“ aufmerksam geworden, der mir sehr gut gefallen hat. Nachdem ich mir die 2008’er EP „Gasoline for Deathmachine“ besorgt und ebenfalls ziemlich begeistert war, blieb als weiteres Material nur noch dieses Debut hier mit dem simplen Namen „Bloodshed“ aus dem Jahr 2000. Man sieht schon an der äußeren Gestaltung, dass immerhin 8 Jahre zwischen den beiden Outputs liegen, denn sowohl das Cover als auch die Bandfotos sowie die gesamte äußere Gestaltung wirken weniger professionell als auf dem Nachfolger.

Nachdem ich dann schließlich in die CD reinhörte und mir „The Arrival Of The Darkest Age“ ohne Rücksicht auf Verluste in vollem Tempo entgegen dröhnte, sind sowohl die Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zu „Gasoline for Deathmachine“ sofort aufgefallen. Bereits auf „Bloodshed“ bekommt man harten, schnellen und brutalen Death Metal geboten, bei dem gleich 2 Sänger die Vocals übernehmen: Helge Langer für die Screams und Todd Weigt für die tiefen Growls. Ziemlich oft sind auch beide einfach übereinandergelegt. Der Produktion ist natürlich um einiges billiger, was vor allem den Screams nicht unbedingt zugute kommt und in besonders schnellen Passagen auch die Gitarren ziemlich undefinierbar klingen lässt, aber das habe ich schon in etwa erwartet. Außerdem zeigen sich Bloodshed hier auch etwas experimentierfreudiger (z.B. bei dem langen Intro von „Rain“ oder den Samples in „The Gate Of Evil Of Darkness“ auch die Länge der Songs variiert von 2.50 Minuten bis hin zu 6.32 Minuten. Mit seinen gerademal 8 Songs und insgesamt knapp 37 Minuten ist das Album aber nicht sonderlich lang geraten. Leider hauen Bloodshed hier auch ohne viel Sinn für Struktur einfach drauf los, während sie auf „Gasoline for Deathmachine“ doch etwas planvoller vorgehen ohne dabei an Härte einzubüßen. Hier bekommt man häufiger einfach nur Krach.

Das zeigt sich lustigerweise direkt beim ersten Song am besten. „The Arrival Of The Darkest Age“ prescht einfach nur so planlos drauf los, ohne Intro und ohne Pausen und nach knapp 3 Minuten ist die ganze Nummer so schnell vorbei wie sie angefangen hat und last einen erstmal etwas ratlos zurück, ohne dass man besonders viel aus dem Soundbrei raushören konnte. Zum Glück war das der Song, der mir am wenigsten auf „Bloodshed“ gefallen hat. „Desire For Blood“ klingt direkt besser: das Gitarrenriff, das den Song eröffnet kann sich hören lassen, der Refrain knallt und wenn sich die beiden Sänger abwechseln passt das hier erstaunlich gut. Leider wird der Song in einen 5.32 Minuten mit der Zeit etwas lang und eintönig und ist so immernoch nicht ganz das Wahre. „The Unlight Inside" erinnert dann nicht nur mit seiner kurzen Spielzeit an „The Arrival Of The Darkest Age“, sondern geht auch ähnlich schnell nach vorne. Das Highlight sind mit Sicherheit die beiden kurzen Gitarrensoli, ansonsten blieb bei mir leider nicht viel hängen.

Der vierte Song mit dem etwas sperrigen Titel „Raped Damned Agony - Revenge Of The Tortured“ ist dann endlich genau das, was ich hören will. Der ganze Titel geht richtig gut ins Ohr, ist super schnell und vor allem die Screams zeigen sich hier von ihrer besten Seite. Hier wird wirklich keine Sekunde verschwendet und es gibt ganze 4.56 Minuten direkt auf die Fresse wie es sein soll. Nachdem die ersten 3 Songs eher soetwas wie ein Warm-Up waren, möchte ich bei „Raped Damned Agony - Revenge Of The Tortured“ direkt in den nächsten Moshpit springen. „Instinct To Kill“ nimmt ein klein wenig das Tempo raus, macht seine Sache aber immernoch ziemlich gut. Hier gefallen mir widerum vor allem die Growls am besten, die ordentlich Power erzeugen.

„Rain“ beginnt dann ziemlich interessant, indem man zuerst ein wenig dem Regen und danach einem etwas öden Spiel auf der Akustikgitarre lauschen darf, bevor der Song richtig losgeht. Irgendwie bin ich froh, dass Bloodshed auf dem Nachfolger auf solche Spielereien verzichten. Hier wurde es weder gut umgesetzt noch fügt es sich irgendwie gut in den Rest des Albums oder wenigstens in den eigentlichen Song. Stattdessen nimmt man dem Album für über eine Minute komplett das Tempo. Der Song an sich hat seine Momente und kann das eine oder andere geile Gitarrenriff bieten, was aber nicht für die ganzen fünfeinhalb Minuten ausreicht. Gerade die Vocals haben mich diesmal nicht mitgerissen.

Immerhin können die letzten beiden Songs das Album nochmal richtig aufwerten. „Sexual Morbid Desaster“ ist mein Favorit. Hier stimmt eigentlich alles: Die Härte, die Power, die Geschwindigkeit, die Vocals, die Gitarren und der ganze Aufbau. Definitiv ein Song, der mit der Qualität von „Gasoline for Deathmachine“ mithalten kann und den ich mir auch gut live mal geben könnte. „The Gate Of Evil Of Darkness“ sorgt dann mit seinen unerwarteten Samples am Anfang und am Ende erst einmal für einen kurzen WTF-Moment, gibt aber ansonsten einen prima Rausschmeißer ab. Bloodshed geben nochmal so richtig Gas, Timo Wolter verprügelt sein Schlagzeug nochmal nach allen Regeln der Kunst und beide Sänger holen nochmal das Maximum aus den Vocals raus. In den etwas schnelleren Passagen leidet hier allerdings die Tonqualität hörbar, was ein wenig schade ist.

Alles in allem kann „Bloodshed“ aber leider nicht ganz mit dem Nachfolger mithalten. „Gasoline for Deathmachine“ war von vorne bis hinten feinste Death-Metal Kost für mich, das Debut hingegen leidet nicht nur unter der Tonqualität, sondern auch unter einigen Längen und planlosen Drauflosgedresche ohne dass besonders viel Hängen bleibt. Trotzdem zeichnen sich vor allem in der zweiten Hälfte das Albums auch richtig geile Momente ab. „Raped Damned Agony - Revenge Of The Tortured“, „Sexual Morbid Desaster“ und „The Gate Of Evil Of Darkness“ können sich hören lassen und zeigen, was die Band bereits damals drauf hatte. Bei mir hat es ein paar Anläufe gebraucht, damit ich mit diesem Album etwas anfangen konnte und natürlich kann man sich fragen, ob es das bei der Vielzahl an Alternativen überhaupt wert ist, Zeit in ein Album zu stecken, an das man sich erstmal gewöhnen muss. Als Fan vom Nachfolger hatte ich aber trotzdem – mit ein paar Abstrichen – meinen Spaß mit „Bloodshed“.

Punkte: 6.5 / 10


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