Utlagr 1066 - Blood And Iron In Hastings (2007) - ein Review von walzenstein

Utlagr: 1066 - Blood And Iron In Hastings - Cover
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1 Review
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1 Rating
7.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal


walzenstein
06.04.2018 10:37

Das Demo der Frankokanadier von UTLAGR “Traditions Normandes” ist mir seit 2005 ein Begriff und lief bei mir oft rauf und runter. Nun haben die Jungs aus Quebec ihr Debütalbum mit dem Namen “1066 - Blood And Iron In Hastings” auf dem Markt und ich tu mich noch etwas schwer mit diesem Teil. Immerhin haben sie mit “Verden” einen Song vom Demo neu verpackt und mit auf das Album genommen. Das stimmt mich fröhlich!

Beginnen tut das Album mit “Soleil invaincu“ recht skandinavisch. Vergleichbar mit langsameren MARDUK, DISSECTION und einem Schuss traditionellem Heavy Metal der NWOBHM-Ära. Doch UTLAGR machen fast alles richtig. Tempomäßig ziehen sie alle Register; da werden von schleppenden Parts bis hin zu Blastbeats alle Tempi bedient. Dazu äußerst melodische Leads, eine aggressive Stimme, ausgeklügelte Riffs und gänzlich ohne Keybords. Man merkt zu jedem Zeitpunkt, dass hier exzellente Musiker am Werk sind.
Die Musik der Kanadier ist eigentlich perfekt, und trotzdem fehlt irgendetwas. Sicherlich, wenn ein Refrain wie bei „Terre de l'ouest“ stimmig und atmosphärisch rüberkommt, hat man dennoch das Gefühl, als wenn man den Song schon kennt. Also an Innovationsüberschuss werden UTLAGR schon mal nicht sterben.
Und doch hat das Album was, was einen begeistert. Songaufbau und -umsetzung sind durchaus interessant gestaltet und besonders bei den schnellen Parts kommt das Riffing richtig gut. Eingebaut werden dann noch so einige Gitarrenspielereien, die die Qualität nicht mindern. Im Gegenteil; sie lockern alles etwas auf und drücken der Marke UTLAGR ihren Stempel auf. „Le Clan De Loups“ erinnert anfangs sehr an die württembergischen MÄHDRESCHER. Wer diese Band kennt, der kennt dann auch so ungefähr die Musik von UTLAGR. Melodiöser, abwechslungsreicher Black Metal. „Rébellion“ ist dann wieder ein kraftvoller Kracher im Highspeed-Bereich, der durch treibende Gitarren, wie einst SATYRICON zu „The Shadowthrone“-Zeiten, zu einem Hörgenuss wird.

UTLAGR machen es mir wirklich nicht leicht. Einerseits ist die Musik der Kanadier auf hohem Niveau, andererseits fehlt mir bei ihnen etwas die Eigenständigkeit, was in der heutigen Zeit des Black Metal durchaus von Nöten ist. Der Sound ist absolut passabel, drückt gehörig und ist sehr sauber. Die einzelnen Tracks sind absolut hörbar und interessant und darum gibt es bei mir eine Tendenz nach oben, in der Hoffnung, dass das nächste Album ein Highlight wird. „1066 - Blood And Iron In Hastings“ ist es leider noch nicht.

Punkte: 7 / 10


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