Von einigen White Metal Bands mal abgesehen, steht der Großteil der Metalwelt der organisierten Religion doch eher kritisch gegenüber. Die deutschen Powermetal-Urgesteine Squealer treiben es mit Under the Cross auf die Spitze und haben ein ganzes Album zum Thema in Petto.
Powermetal ist dabei ein weit gefasster Begriff, den instrumental erinnert das Ganze teilweise mehr an Bay-Area Thrash der 80er Jahre, nur das es hier klarer produziert scheint und damit moderner klingt. Auch Frontmann Henner gröhlt sich meist durch die Strophen um dann in melodischen Mitsingrefrains aufzugehen. Das ist durchaus schade, denn die ungewöhnliche Powerballade Fade Away zeigt wie variabel der gute Mann arbeiten kann.
Wohin die Reise geht zeigt schon der Opener Painful Lust, ein Song über masturbierende Mönche. Man merkt den Jungs das ganze Album über an, das echte Wut über Scheinheiligkeit und Betonköpfigkeit in der Kirche existiert, so wie die Songs durch die Botanik brettern. Dabei wird gar nicht so häufig auf's Gas getreten, sondern meistens im Midtempo agiert, was noch einen weiteren Unterschied zu den meisten europäischen Powermetalbands darstellt.
Insgesamt ein kompaktes stimmiges Album, was leider das letzte Werk von Sänger Andy „Henner“ Allendörfer darstellt, der bei einem Autounfall ums Leben kam, ein herber Verlust für die ganze Szene.
Punkte: 8 / 10