Die Songs sind relevant, die Texte animieren zum mitlesen im Booklet. Insgesamt ist die Musik wieder deutlich eingängiger als auf dem eher schweren Vorgängeralbum "The Soul Cages". Wenngleich ein Hammer wie "Mad About You" fehlt, "All this Time" ist auf "Tales" drauf, heißt aber "If I Ever Lose My Faith in You"
Ich will damit nicht sagen, Sting wiederholt sich - was er im Grunde tatsächlich tut, zitiert er sich doch bis heute gerne selbst - jedoch begegnet dem Hörer dieses Album vieles Bekanntes und durchaus lieb gewordenes. Warum also nicht! Und Sting wagt sich in andere gefilde: Country! "Love is stronger than Justice" - aaarrrggghhhh, dachte ich zuerst, dann aber komme ich zu dem Schluss, dass es so schlecht gar nicht ist. Die Referenz auf dem nächsten Album ("Mercury Falling") "I'm so happy I can't Stop Crying" o.a. ist allenfalls ein Abklatsch.
Einzige Wermutstropfen: "It's Probably Me" kommt in einer Jazz-Version, die gegen das Original (mit Eric Clapton) leider nicht im geringsten ankommt. Und "Saint Augustine in Hell" ist der andere Song, den man getrost überskippen kann.
Insgesamt Bildet "Ten Summoner's Tales" zusammen mit dem Solo-Debut "Dream of the Blue Turtles" und "Nothing Like the Sun" ein perfektes Trio. Das Album macht Spaß, es ist bis auf die eben genannten keine schwache Nummer drauf, die Singles sind klasse, Sting soll mit keinem der nachfolgenden Alben mehr an die Stringenz und Größe von "Tales" mehr herankommen. Schade.
Das auf dem Album ausschließlich erstklassige Musiker zu hören sind, muss ja gar nicht erst erwähnt werden, oder?
Punkte: 9.5 / 10