Threshold Subsurface (2004) - ein Review von Kubi

Threshold: Subsurface - Cover
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2 Reviews
26
26 Ratings
8.71
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Progressive Metal


Kubi
07.06.2008 08:11

Wie geil darf eine Band eigentlich sein?
"Subsurface" ist mittlerweile das siebte Mal großes Audiokino im Breitwandformat von der mit viel Abstand besten britschen Prog-Metal-Band. Und das ohne eine einzige Spur von Abnutzungserscheinungen. Fans der Band können also an dieser Stelle aufhören zu lesen, zum nächsten CD-Laden laufen und blind die mit Bonustrack versehene Edition im Pappschuber abgreifen.

Wie? Du bist noch gar kein Fan der Band?
Auch wenn das eigentlich völlig unverzeihlich ist, will ich dann an dieser Stelle noch 'mal auf THRESHOLD eingehen. Die sechs Briten verstehen es seit nunmehr mehr als zehn Jahren komplexe Songstrukturen mit eingängigen Gesangsmelodien und fett bratenden Klampfen zu verbinden. Dabei lag und liegt der Fokus immer auf dem Song und nie auf selbstverliebten Frickeleien, wie sie so manchen Fan härtere Klänge von Bands wie DREAM THEATER kennen und eben nicht mögen. Und genau deshalb kann man THRESHOLD mit den großen Stars des Prog-Zirkus auch nicht vergleichen und sollte ihnen auch als Fan von Power Metal oder sonstigen eher traditionell ausgerichteten Stilen unbedingt mal ein Ohr schenken.

Auch auf "Subsurface" gibt es demzufolge wieder Refrains zu hören, die sich mit solch einer Unnachahmlichkeit in den Lauschern festsetzen, dass es schon fast an Nötigung grenzt, was das Sextett da mit dem Hörer veranstaltet. Hört dazu nur mal den überirdischen Opener 'Mission Profile', der für mich – zusammen mit dem unschlagbaren 'Ravages Of Time' – den besten Chorus besitzt, den die Band je geschrieben hat. Besser kann man harte Gitarren und wunderbare Melodien gar nicht verbinden. Dabei fällt auf, dass das Songwritingduo Karl Groom (gt.) und Richard West (k.) diesmal im Vergleich zum grandiosen Vorgänger "Critical Mass" im gleichen Maße eingängiger wie komplexer zu Werke gehen. Klingt zwar paradox, ist aber so. Vor allem 'Opium', 'Stop Dead' und das zehnminütige 'The Art Of Reason' glänzen sowohl mit tollen Melodien als auch mit haufenweise Breaks und dezenten, fast schon subtilen Keyboardparts. Dazu kommt noch die atmosphärische Halbballade 'Flags And Footprints', die fern von jeglichen Kitschklippen durch die Boxen fließt. Und über allem thront erneut die warme und kräftige Stimme von Mac, die den Songs das entscheidende Sahnehäubchen aufsetzt.

Doch gibt es diesmal auch zwei echte Debüts zu bestaunen. Da ist zum einen das Studiodebüt von Neu-Bassist Steve Anderson, der ja bereits auf der letzten Tour mit dabei war und seinen Einstand somit schon auf dem Live-Album "Critical Energy" geben durfte, auch auf "Subsurface" einen erstklassigen Job abliefert und sich mit tollen Bassläufen bestens integriert. Zudem gibt beim Bonustrack 'What About Me' Drummer Johanne James seinen Einstand als Songwriter. In der Grundausrichtung deutlich geradliniger als das Rest des Materials, weiß aber auch diese Nummer mit erstklassigem Chorus zu überzeugen.

Damit dürfte jedem Leser dieser Zeilen das Fazit klar sein. "Subsurface" ist mit 100%iger Sicherheit bei meinen zehn besten Alben des Jahres vertreten und wird in diesem Jahr im progressiven, metallischen Bereich mit großer Wahrscheinlichkeit von keiner Band mehr geschlagen. Wie alle anderen Alben der Band, absolut essentieller Stoff.

Und falls es irgendwen gibt, der mir jetzt immer noch nicht glaubt, sollte der unbedingt auf eines der Konzerte auf der kommenden Tour im September mit den ebenfalls großartigen DEAD SOUL TRIBE gehen.

Anspieltipps: Mission Profile, Ground Control, Opium, Stop Dead, The Art Of Reason, Flags And Footprints, The Destruction Of Words

http://www.powermetal.de/review/review-4398.html

Punkte: 10 / 10


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