Threshold Hypothetical (2001) - ein Review von Kubi

Threshold: Hypothetical - Cover
2
2 Reviews
28
28 Ratings
9.29
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Progressive Metal


Kubi
07.06.2008 08:09

Es dürfte längst bekannt sein, dass THRESHOLD eine meiner absoluten Lieblingsbands sind. Und das seit der ersten Umdrehung des großartigen Debüts "Wounded Land" aus dem Jahr 1993, als noch Damien Wilson (später bei so ziemlich jeder Rock-Oper zu hören) am Mikro zu hören war. Seit 1998 ist Andrew "Mac" McDermott die Stimme von THRESHOLD und hat seine Vorgänger (Glynn Morgan gab ein Intermezzo auf den großartigen "Psychedelicatessen") längst in den Schatten gestellt.

Dass ich hier und heute nun "Hypothetical" den Stempel [Klassiker] aufdrücke, hat einen ganz einfachen Grund: Es ist einer. Wenn ein Album verloren gegangene Fans zurück holt, alte, wie neue Fans begeistert und dazu den berühmten 'Test Of Time' locker besteht, genau dann ist ein Album ein Klassiker.

Und obwohl das Grundkonzept und der Sound von THRESHOLD sich nie großartig verändert haben, ragt "Hypothetical" zusammen mit dem Meisterwerk "Psychedelicatessen" doch ein gutes Stück weit aus der massenhaften Klasse der Band – immerhin ist jedes der sieben Alben mindestens großartig – heraus.

Den Mix aus progressiven, überlangen Songstrukturen, viel Power und eingängigen Ohrwurmrefrains bekommen THRESHOLD hier einfach so gut hin wie nie zuvor und wie nie seitdem. Schon der fulminante Opener 'Light & Space' brilliert mit dem dynamischen Wechsel zwischen harten Strophen und fluffig ins Ohr einschmeichelndem Refrain. Noch großartiger ist das zehnminütige 'The Ravages Of Time', das mit dem härtesten Part in der Geschichte von THRESHOLD beginnt, um dich nach etwa drei Minuten mit einem Nicht-von-dieser-Welt-Chorus zu fesseln, der dich auch fünf Jahre später noch gerne mal überraschend beim Tagträumen überfällt und dir tagelang im Hirn rumschwirrt.

Das semiballadeske 'Sheltering Sky' wird von akustischen Gitarren und schönen Pianos dominiert, denen "Mac" mit seiner eindringlichen Darbietung das emotionale Sahnehäubchen aufsetzt. Völlig geil. Gleiches gilt für 'Oceanbound', bei dem sich "Mac" höchst variabel zeigt und Gitarrenvirtuose Karl Groom mit einem atemberaubendem Solo glänzt. Überhaupt: Karl Groom - der Typ ist einfach mal schlicht der Hammer. Seine Soli haben immer unglaublich viel Feeling, wirken nie deplatziert oder wie egozentrisches Gewichse, sondern bereichern jede einzelne Nummer der Briten.

Beim abschließenden 'Narcissus' zeigt sich vor allem Keyboarder Richard West von seiner Sahneseite. Doch auch hier verschmelzen Komplexität und Eingängigkeit wieder zu einer fast unverschämt geilen Symbiose. Ein würdiger Abschluss eines beinahe perfekten Werkes.

Beinahe? Ja. Das ziemlich kitschige 'Keep My Head' hätten sich THRESHOLD doch auch glatt sparen können. Allerdings ist dieser dreiminütige Blackout dank der restlichen, durch die Bank formidablen 57 Minuten wirklich gut zu verschmerzen.

Und so bleibt die Feststellung, dass THRESHOLD die mit Abstand beste europäische Band im Bereich des progressiven Metals sind und von jedem Fan komplexer Arrangements im Verbund mit einschmeichelnden Melodien geliebt werden müssen.

Anspieltipps: Light And Space, The Ravages Of Time, Sheltering Sky, Oceanbound, Narcissus

http://www.powermetal.de/review/review-588.html

Punkte: 10 / 10


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