Mit dem Einklang "Printemps Emeraude" werden Emotion und Atmosphäre des Werks sofort deutlich. Die Produktion erstrahlt in hellem Licht, düstere und unglückliche Passagen sind rar gesät. Ähnlich wie beim Vorgänger bedient sich Neige an verträumten Gitarrenwänden, die unterlegt mit klarem Gesang und akustischen Einschüben ein Gefühl von Nostalgie und Sehnsucht vermitteln, das seinesgleichen sucht.
Insgesamt wirkt das Album sehr von frühlingshaften Glücksgefühlen geprägt. Ein locker-leichtes und sorgenfreies Bild zieht sich durch Aufmachung und Klang. Bis auf den exotischen Abschluss "Tir Nan Og" orientiert sich Alcest stets an den gleichen Elementen, die bis zum Ende hin weder Langeweile aufweisen noch in Belanglosigkeit münden. Der Optimismus und die Unschuld ziehen sich demnach wie ein roter Faden durch die sechs etwa 6-minütigen Titel.
Stilistisch darf man sich nicht davor scheuen, Alcest irgendwo im Bereich von Dream Pop und Shoegaze einzuordnen. Das Album erinnert irgendwo an Slowdive, zahlreiche Post-Rock-Formationen und an den bunten Genremix von Agalloch. An Inspiration und Einfluss hat es sicherlich nicht gemangelt, alles in allem klingt "das Geschenk aus einer anderen Welt" dennoch eigenständig und hat den enormen Hype im Vorfeld verdient.
Punkte: 9 / 10