Fair To Midland Fables From A Mayfly: What I Tell You Three Times Is True (2007) - ein Review von Kubi

Fair To Midland: Fables From A Mayfly: What I Tell You Three Times Is True - Cover
1
1 Review
12
12 Ratings
9.04
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Alternative Rock, Crossover, Progressive Rock


Kubi
17.10.2008 13:46

Schon bei meinem Konzertreview habe ich es euch gesagt: FAIR TO MIDLAND sind die Neuentdeckung des Jahres. Für mich. Und bald ganz sicher auch für viele von euch. Denn die Texaner, die heuer ihr erstes offizielles Album veröffentlichen, haben alles, was es braucht um groß zu werden: Einen großartigen Sänger, eingängige Melodien en Masse, kreatives, völlig eigenständiges Songwriting und dazu eine mitreißende Liveperformance. Und als ob das noch nicht genug wäre, haben sie dank eines Deals bei Serjical Strike Records, dem Label von Serj Tankian (SYSTEM OF A DOWN), auch noch Universal im Rücken, die die Promotiontrommel kräftig anrühren werden.

Aber, und das ist der entscheidende Punkt hier: FAIR TO MIDLAND sind keine dieser jungen, gecasteten, von-0-auf-100-Pseudostars, sondern eine absolut bodenständige Band, die es bereits seit mehr als acht Jahren gibt, im heimischen Texas schon zwei Alben in Eigenregie aufgenommen und viel, viel Erfahrung gesammelt hat. Und das merkt man dem Werk mit dem eigenwilligen Titel "Fables From A Mayfly: What I Tell You Three Times Is True" auch zu jeder Sekunde an.

Stilistisch erinnert der progressive Alternative Rock zwar durchaus stellenweise an Größen wie SYSTEM OF A DOWN (ab und zu der Gesang), DREDG (ebenfalls Gesang, stellenweise die Songstrukturen, Attitüde) oder FAITH NO MORE (die Keyboards), doch klingt die erzeugte Mischung absolut einzigartig. Vor allem die Gesangsharmonien sind es, die mich immer wieder in Begeisterung versetzen. Egal, ob in 'Kyla Cries Cologne', 'Vice/Versa', 'A Wolf Descends Upon The Spanish Sahara' oder 'Upgrade Brigade'. Die Chose wird dazu permanent mit kompetenten, sehr fetten Riffs, einem tollen Groove und ganz großartigen, nie zu aufdringlichen Keyboards versehen, so dass man gar nicht anders kann, als den ganzen Körper zucken zu lassen.

Beim sicheren Tanzflächenfeger 'Dance Of The Manatee' reicht das lockere Zucken dann längst nicht mehr. Wie ein Derwisch hüpft man dabei durch die Wohnung, die U-Bahn oder das Büro. Nur was man gegen die verwirrten Blicke der Anderen tun kann, kann ich euch noch nicht sagen.

Nicht minder großartig ist der zweite definitive Hit des Albums mit dem schrägen Titel 'Tall Tales Taste Like Sour Grapes', das mit dezenten Streichern und Pianos beginnt, um sich dann mit großartigen Midtempo-Melodien und einem noch tolleren Refrain ins Hirn zu brennen und dort für alle Zeiten haften zu bleiben. Na ja, zumindest schon für recht lange Zeit, in Anbetracht von bereits sechs Wochen Dauerrotation.

Womit wir beim letzten, schlagenden Kaufargument wären: FAIR TO MIDLAND sind keine Band, die man nach dem ersten Spin endgültig begreift und nach dem fünften Durchlauf nicht mehr hören mag. Nein, stattdessen blockiert dieses Album seit Wochen den Player, fordert mich auf, jedem davon zu berichten und es zu verbreiten. Von Abnutzungserscheinungen keine Spur.

Und so sage ich es euch ein drittes Mal: FAIR TO MIDLAND sind der Newcomer des Jahres. Und auch was ich dreimal sage, ist die Wahrheit und nichts als die Wahrheit.

Anspieltipps: Dance Of The Manatee, Vice/Versa, A Wolf Descends Upon The Spanish Sahara, Tall Tales Taste Like Sour Grapes, Say When

http://www.powermetal.de/review/review-10315.html

Punkte: 9.5 / 10


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