Tyrant Legions Of The Dead (1985) - ein Review von Sgt. Kuntz

Tyrant: Legions Of The Dead - Cover
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1 Review
10
10 Ratings
8.70
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Doom Metal, Heavy Metal, Power Metal


Sgt. Kuntz
17.12.2010 13:42

Rocky Rockwell, Rob Roy und die May-Brüder Glen und Greg waren TYRANT; vier mit Nieten, Ketten und schwerem Leder behangene Gladiatoren, die auf ihrem 85er Konzeptalbum “Legions Of The Dead“ dem “Armageddon“, also dem endzeitlich- finalen Kampf zwischen Gut und Böse eine würdige Kampfarena boten. Mit alttestamentarischem Furor werden hier falsche Propheten ihrer gerechten Bestrafung zugeführt, satanische Rituale überstanden und das Böse mit Stumpf und Stil ausgerottet. Natürlich nicht ohne die heiligen “Warriors Of Metal“, die hier mit schwermetallischen Schlachthymnen rekrutiert werden, denen kein Banger widerstehen kann. Ungemein schwer pflügen die Tyrannen durch die Kompositionen, die sich allesamt als bestmögliche Aushängeschilder für epischen, düsteren US Metal eigenen. Zehn Songs, gleichzusetzen mit zehn metallischen Geboten, die nicht auf dem Berg Sinai, sondern auf den kalifornischen San Gabriel Mountains in Stein, bzw. Vinyl gemeißelt und nicht durch Moses, sondern durch Metal Blade in Umlauf gebracht wurden.

Bereits der völlig kompromisslose Opener “Warriors Of Metal“ schlägt jeden verweichlichten Ungläubigen erfolgreich in die Flucht, spätestens wenn die unbarmherzigen Screams von Glen May wie Donner durchs Land schallen. Wer dem standgehalten hat, kommt in den Genuss von “Fall Into The Hands Of Evil“, das mich nicht nur textlich an das großartige “Lady Evil“ von BLACK SABBATH erinnert und von einem der mächtigsten Riffs aller Zeiten beherrscht wird, Weitere monumentale Tracks wie “The Battle Of Armageddon“, “Legions Of The Dead“ oder “Sacrifcie” sind in ihrer düsteren Ausstrahlung ebenfalls einmalig/unerreichbar und vermitteln beim Hören geradezu sakrale Eindrücke, wie man sie sonst vielleicht bei einem Gang durch eine gotische Kathedrale wahrnimmt. Zusätzlich verdichtet wird die unheilgeschwängerte Atmosphäre durch Akustikgitarre, Orgel-/Synthesizerklängen und gesprochene Intros. Hier kann sich im Prinzip jeder seine individuellen Highlights herauspicken, für mich ist aber noch ein Song prädestiniert die Urgewalt von TYRANT auf den Punkt zu bringen: das beschwörende “Listen To The Preacher“, das alle irdischen Vorstellungen von einem epischen Metalsong sprengt. Da konnten eigentlich nur MANOWAR in ihren stärksten Momenten (“Bridge Of Death“) mithalten oder die etwas gemäßigteren OMEN. Am Ende der LP hat man noch zwei Stücke aus der Anfangszeit der Band versteckt, das rockige “Free For A While“ und die Ballade “Leavin’“, die beide durch ein unschuldiges 70er-Jahre-Feeling glänzen und auch auf CIRITH UNGOLs “Frost And Fire“ oder MANILLA ROADs “Metal“ gut dazugepasst hätten.

Ein Fabelalbum, in Sachen Dramatik nicht zu überbieten und durch Bill Metoyer mit einem adäquaten, sprich ultraschwerem Sound versehen. Hier stimmte einfach alles und mein Plattendreher wird seit der ersten Kontaktaufnahme regelmäßig als Exerzierplatz genutzt, auf dem die “Warriors Of Metal“ machtvoll und lautstark ihre Runden drehen. Bis zum Tag des Jüngsten Gerichts von mir aus, vor dem man sich auch nicht zu fürchten braucht, solange “Legions Of The Dead“ als untermalender Soundtrack weiterläuft.

Sgt. Kuntz

Punkte: 10 / 10


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