Bereits der völlig kompromisslose Opener “Warriors Of Metal“ schlägt jeden verweichlichten Ungläubigen erfolgreich in die Flucht, spätestens wenn die unbarmherzigen Screams von Glen May wie Donner durchs Land schallen. Wer dem standgehalten hat, kommt in den Genuss von “Fall Into The Hands Of Evil“, das mich nicht nur textlich an das großartige “Lady Evil“ von BLACK SABBATH erinnert und von einem der mächtigsten Riffs aller Zeiten beherrscht wird, Weitere monumentale Tracks wie “The Battle Of Armageddon“, “Legions Of The Dead“ oder “Sacrifcie” sind in ihrer düsteren Ausstrahlung ebenfalls einmalig/unerreichbar und vermitteln beim Hören geradezu sakrale Eindrücke, wie man sie sonst vielleicht bei einem Gang durch eine gotische Kathedrale wahrnimmt. Zusätzlich verdichtet wird die unheilgeschwängerte Atmosphäre durch Akustikgitarre, Orgel-/Synthesizerklängen und gesprochene Intros. Hier kann sich im Prinzip jeder seine individuellen Highlights herauspicken, für mich ist aber noch ein Song prädestiniert die Urgewalt von TYRANT auf den Punkt zu bringen: das beschwörende “Listen To The Preacher“, das alle irdischen Vorstellungen von einem epischen Metalsong sprengt. Da konnten eigentlich nur MANOWAR in ihren stärksten Momenten (“Bridge Of Death“) mithalten oder die etwas gemäßigteren OMEN. Am Ende der LP hat man noch zwei Stücke aus der Anfangszeit der Band versteckt, das rockige “Free For A While“ und die Ballade “Leavin’“, die beide durch ein unschuldiges 70er-Jahre-Feeling glänzen und auch auf CIRITH UNGOLs “Frost And Fire“ oder MANILLA ROADs “Metal“ gut dazugepasst hätten.
Ein Fabelalbum, in Sachen Dramatik nicht zu überbieten und durch Bill Metoyer mit einem adäquaten, sprich ultraschwerem Sound versehen. Hier stimmte einfach alles und mein Plattendreher wird seit der ersten Kontaktaufnahme regelmäßig als Exerzierplatz genutzt, auf dem die “Warriors Of Metal“ machtvoll und lautstark ihre Runden drehen. Bis zum Tag des Jüngsten Gerichts von mir aus, vor dem man sich auch nicht zu fürchten braucht, solange “Legions Of The Dead“ als untermalender Soundtrack weiterläuft.
Sgt. Kuntz
Punkte: 10 / 10