Tyrant Legions Of The Dead (1985) - ein Review von Lord

Tyrant: Legions Of The Dead - Cover
1
1 Review
10
10 Ratings
8.70
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Doom Metal, Heavy Metal, Power Metal


Lord
05.05.2010 10:44

Es gibt Bands die können nix. Es gibt Bands die sind peinlich - gerade im Heavy Metal-Bereich... und dann gibt es noch TYRANT!!! Das pure Gegenteil!! Eine unglaubliche Band, unendlich cool - aus Kalifornien/USA, bereits seit 1982 rumpolternd! Angeführt von den Gebrüdern May; Glen und Greg. 2 Haudegen der üblen Sorte - vorallem Sänger Glen mit seinem kraftvollen Schreiorgan überzeugt uneingeschränkt!

Nachdem Brian Slagel 1983 den Song "The battle of Armageddon" auf dem "Metal massacre III" Sampler vorstellte, signte "Metal Blade" TYRANT und bereits 1985 konnte das vorliegende Hammerwerk erscheinen.
TYRANT - nicht zu verwechseln mit den Deutschen die gleichzeitig am Start waren oder der etwas früher agierenden NWoBHM-Helden aus Ingländ - spielen eine tonnenschwere, harte, kraftvolle und düstere Variante des US Metal. Laut, lärmig, brutal, dennoch eingängig - und textlich sehr böse, diesbezüglich schon fast Black Metal, ohne der Musik die man heute darunter kennt zu entsprechen!

"Legions of the dead" ist ein fucking Bastard, ein Amboss aus purem METAL!
So wird der Klangreigen auch schon mit einer kleinen Hymne eröffnet; der Opener "Warriors of Metal" beschreibt charakteristisch sehr gut, wie sich die Musik der 4 Herren anhört. Wer jetzt Manowar-Kitsch erwartet, ist auf dem Holzweg! TYRANT gehen heavy und kompromisslos zu Werk!
Im schleppenden, tonnenschweren "Fall into the hands of evil" stellen sie ihren Hang zum Bösen eindrücklich und musikalisch passend umrahmt unter Beweis!
Dann der Bandklassiker; "The battle of Armageddon"!! Hier neu aufgenommen - was für eine Heavy Metal-Granate! Glen May platziert einen seiner Schreien und so rollt der Panzer in bester Venom-Manier über sämtliche Vorstadt-Gärten der braven USA! Auch hier wird an Tempo gespart, man legt stattdessen Wert auf groove und Lärm! Ultraböse... GEIL!
Der Titeltrack "Legions of the dead" schliesst die A-Seite gekonnt ab... 7 Minuten wunderbare Musik, wie sie auf dem Nachfolge-Album "Too late to pray" intensiviert wurde; akustisches Intro, ziemlich doomig und melancholisch - dennoch düster und heavy! Dann das Power-Riff und wieder ein May-Schrei... Das ganze auf Lautstärke 10!! Weltklasse Metal; hart/sanft, laut/leise, schnell/langsam, brutal/wunderschön!
Ultra-Evil wird dann die B-Seite gestartet; das düstere Intro "Tyrant's Revelation" leitet eindrücklich und für jene Zeit passend (heute wäre es lächerlich) das schleppende "Listen to the preacher" ein, das ein typisches TYRANT-Riff enthält. Der Sound dieser Truppe ist so einzigartig! Zwar schwächelt hier Glen May gesanglich etwas, but who cares... Fuck, ich liebe diese Band, ich liebe dieses Album!!!
"Thru the night" ist unglaublich; was für eine "Melodie", was für ein weltklasse Lärm! Dagegen klingen viele Thrash Metal Bands (damals DAS grosse Ding) wie Milchbubis, die an einem Marzipanbrot schnuppern.
Nun, dass es noch eine Steigerung gibt, beweist das düstere, brutale und dennoch wunderschöne "Sacrifice"; ein Highlight dieses Superalbums, das mir unendlich viel bedeutet und mich schon eine Ewigkeit begleitet. "Sacrifice" hätte auch gut auf's 2. Album "Too late to pray" gepasst - ebenfalls ein wunderbares, aussergewöhnliches Metal-Werk. Beide Scheiben sollten in keiner Sammlung fehlen! Absolute Goldstücke!
Mit der Hymne "Time is running low" wird das Album viel zu frühzeitig beendet. Man dürstet nach mehr, man kann nicht genug kriegen - und wendet die Platte wieder, legt die A-Seite wieder auf und lässt sich von "Warriors of Metal" erneut mitreissen... Ein MEISTERWERK!!

Das Zusammenspiel der Musiker ist schier unglaublich; Drummer Rob Roy spielt genaus das, was der Musik dient und legt mit seinem Drumming einen steinharten, ultrasoliden Boden für die restlichen Musiker vor; Bassist Greg May folgt ihm und unterstreicht diese heavyness zusätzlich und gibt somit dem Gitarristen Rocky Rockwell genügend Raum seine schweren Riffs und gekonnten, jedoch nie aufdringlichen Soli zu platzieren - immer den Songs dienend. Dazu das ultraböse, zornige Organ von Glen May; METAL! M-E-T-A-L!!!

Viele Worte muss ich nun nicht mehr verlieren! Vielleicht noch folgendes; die beiden May-Brüder, die hier ultraevil in den Texten dem Deibel frönen, sind privat überzeugte Christen. Ähnlich wie Tom Araya von Slayer oder diverse andere Metal-Musiker.

Ein düsterer, schwerer Brocken Heavy Metal, der von mir spielend die Höchstpunktzahl von 10 kriegt!!

Punkte: 10 / 10


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