„SOS“ trägt diesen Titel zu Recht. EXXPLORER schreiben nicht einfach Songs, sie komponieren metallische Partituren in H(eavy)-Moll. Der trockene Sound stimmt ebenso. Stampfend und treibend kommt nach kurzem Vorspiel das erste Stück „Explorer“ daher. Lennie Rizzo hat enorm Schmiss auf den Stimmbändern: hoch, aggressiv und bissig, aber nie gekniffen gibt er die Marschroute vor. Dem folgen Kevin Kennedy und Eddie LaVolpe an den Gitarren, Jimmy Gardner am Bass sowie Mike Moyer hinterm Schlagzeug. Als schwebendes, überaus erhabenes Klavier-Intro leitet „Prelusion“ „Run For Tomorrow“ ein. Hier schleppt man sich wieder über eineinhalb Minuten durch ein weiteres, weltbewegendes, den Metal insgesamt verkörperndes Intro, bis endlich das Hauptmotiv ins Licht tritt. Dramatik pur. So jagen EXXPLORER von Highlight zu Highlight. „City Streets“, „World War III“ und „Going To Hell“ ebnen schließlich den Weg zu dem in zwei Akten dargebotenen „Objection Overruled“. Monumental startet Akt eins „Guilty As Charged“ und überläßt dem Folgeakt „Phantasmagoria“ das Finale dieser Metal-Überhöhung. Die Rausschmeißer „Metal Detectors“ und „X-Termination“ teilen das Schicksal, da nicht mehr ganz mithalten zu können.
Empfehlenswert, weil sehr gut remastert, ist der in zwei Aufmachungen vorliegende „SOS“-Rerelease von „Underground Symphony“ (2002). Wer das 1985er Demo sucht, muss notgedrungen zum seltenen „SOS“-Bootleg von „Reborn Classics“ (1992) greifen. Das Album „A Recipe For Power“ (Massacre Records, 1994) kann man sich zulegen, nicht jedoch „Coldblackugly“ (Massacre Records, 1996).
Geschrieben für www.board.sacredmetal.de
Punkte: 10 / 10