Hier bin ich doch glatt von einer Anzeige gelinkt worden. Hellion Records verglichen die Band auf einem ihrer Werbezettel nämlich mit DREAM THEATER und EXXPLORER. Mit beiden haben PAVLOV’S DOGS aber auch gar nichts gemein. Eher schon mit BON JOVI, da die fünf Amerikaner ein sehr hübsches Händchen für einfühlsame Melodien haben. So richtig schön heftig geht es daher niemals zur Sache. Angepowerter Melodic Metal ist wohl die treffendste Bezeichnung. Hier und da werden die 10 Songs mit leichten progressiven Elementen aufgelockert, gelegentlich wird es sogar für ganz kurze Momente leicht bluesig. Soundtechnisch besonders gut gelungen ist die 53 Minuten zählende (Eigen-)Produktion, die sehr ausgewogen und differenziert rüber kommt. Sänger D. Rick Forsgren gehört ohne Zweifel zur Geoff Tate-Fraktion und huldigt gerne den höheren Tonlagen, was aber alles andere als nervig klingt. Er übertreibt es nicht und beherrscht sein Geschäft, wie übrigens alle Musiker in der Band. Wenn man PAVLOV’S DOGS mit anderen Bands vergleichen würde, so fallen mir irgendwie zuerst AUDITORY IMAGERY oder SEVENTHSIGN ein. Wer diese beiden Bands liebt, kann sich das Teil ungetestet bestellen und wird es ebenfalls lieben. Auch die Fangemeinde, die Hard Rock/AOR bevorzugt, also CITA, BON JOVI oder TEN abgöttisch verehrt, könnte mit PAVLOV’S DOGS sehr glücklich werden. Ich persönlich mag es eher ein bißchen härter sowie innovativer, und auf Hellion bin ich deshalb sauer, denn so hart oder gar so verspielt wie DREAM THEATER sind die Jungs eben nicht - aber trotzdem klasse! Vielleicht sollte Thomas Häßlers Label MTM mal bei PAVLOV’S DOGS anklingeln. Es wäre nämlich schade, wenn diese Scheibe ohne reguläre Veröffentlichung als Eigenproduktion das Zeitliche segnen sollte.
Punkte: 8 / 10