Erwähnenswert ist, dass wir es auf "Endless Pain" mit zwei Vocalisten zu tun haben. Neben Mille hatte sich auch Ventor hier stimmlich verausgabt, geordnet wurden diese Lieder dann abwechselnd nach Sänger. Schade, dass sie nach "Pleasure to Kill" damit aufgehört haben.
Insgesamt liegt meinen Ohren nach dieses Album aber noch weit entfernt von "eingeprügelt". Dafür zeigten Kreator in ihren jungen Jahren einiges an Professionalität, wenn man das Wort hier schonmal fallen lassen darf. Neben einfachen, aber spaßigen Riffs kann man Kreator nicht vorwerfen, dass sie nur rumpeln, schon gar nicht dass sie langweilen. Im Gegenteil, auf den ersten vier Liedern treffen Kreator fast durchgängig in's Schwarze, "Storm of the Beast" zeigt sich sogar rhythmisch mal anders und man hört hier wieder klar die Einflüsse von Slayer, (besonders bei den Soli), Venom und Metallica heraus. Erst "Son of Evil" macht qualitativ einen kleinen Knick nach unten, ehe "Flag of Hate" das wieder gut macht. Das Ding ist so gut, dass Kreator dem Stück eine eigene EP gewidmet haben. Rockiger wird es dann mit "Bonebreaker", auch wenn der Riff durch den lauten Drumsound nur schwer hörbar ist. "Living in Fear" zeigt sich passabel, wird aber durch den darauffolgenden "Dying Victims" in den Boden gestampft, denn dieser Track hat eigentlich alles, was man sich von einer neuen Metalband so wünscht, inklusive melodischem Intro.
Remasters dieses Albums beinhalten noch die Demo "End of the World", die Kreator unter ihrem alten Namen "Tormentor" veröffentlichten (daher klingt der Track also so ausgereift). Hier findet man neben den Demoversionen von "Cry War", "Bonebreaker" und "Tormentor", die zwar in schlechterer Qualität sind, aber um einiges brachialier gespielt wurden, als auf dem Debüt hier, noch ein unveröffentlichten Track, namens "Armies of Hell".
An "Endless Pain" kann man, als Debütalbum einer jungen und aufstrebenden Band, nicht mehr viel verbessern. Schade ist nur, dass das Album im Schatten seines Nachfolgers steht, aber es handelt sich dabei eben um "Pleasure to kill". Dennoch, eine der Grundsteine für den später kommenden Black und Death Metal hatte die Band schon hier gelegt, vor allem die scharfen Riffs und das Gekeife.
Punkte: 8 / 10